Herzkranke sind am teuersten

Krankenkasse untersuchte Kostenentwicklung

Kreislauferkrankungen verursachen mit 15 Prozent aller Leistungsausgaben die höchsten Kosten. Gefolgt werden sie von den Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems mit ca. 14 Prozent, den Krebserkrankungen mit 11 Prozent sowie den Verletzungen und psychischen Erkrankungen mit jeweils 9 Prozent.


Gemeinsam mit dem Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung hatte die Gmünder Ersatzkasse (GEK) in einer Studie die Verteilung ihrer Leistungsausgaben analysiert und diese erstmals bestimmten Diagnosen zugeordnet. Die Ergebnisse beruhen auf Auswertungen der Daten von mehr als zwei Millionen Versicherten aus den Jahren 1990 bis 2002.
Lediglich 2,5 Prozent der Mitglieder einer Krankenversicherung rufen ungefähr die Hälfte der Leistungsausgaben (49,5 Prozent) hervor. Ferner gibt es eine extrem kleine Gruppe von nur 0,5 Prozent, die noch 20,6 Prozent der Kosten beansprucht. In beiden Gruppen waren die eingangs genannten Diagnosen die Ursachen der hohen Behandlungskosten. Studienleiter Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Schwartz erklärte, die Untersuchung zeige, dass »es die zum großen Teil vermeidbaren Volkskrankheiten und ihre Folgeschäden sind, die diese enormen Kosten verursachen. Hieran können wir das enorme Potenzial erkennen, welches im Ausbau der Prävention steckt.« Die spektakulären Infektionskrankheiten, die derzeit weltweit im Mittelpunkt stünden, seien nicht die Kostentreiber. Sie würden nur ca. 2 Prozent der Ausgaben verursachen, so der Experte weiter. Ebenso verhalte es sich bei Erkrankungen des Blutgerinnungssystems. Diese sowie die HIV-Erkrankungen spielen zwar unter den absolut teuren Erkrankungen eine vordere Rolle, sind aber zu selten, um insgesamt maßgeblich ins Gewicht zu fallen. Auch Stoffwechselerkrankungen, darunter Diabetes mellitus, machen nur ca. drei Prozent der Ausgaben aus. Schwartz verwies aber darauf, dass Diabetes ein wichtiger »Schrittmacher« für Kreislauferkrankungen, die teuerste Diagnosegruppe, sei.
Dieter Hebel, Vorstandsvorsitzender der GEK, kündigte ein Bonus-Modell seiner Kasse an, welches die Versicherten zur Wahrnehmung von Vorsorgeuntersuchungen und zu einem verbesserten Gesundheitsverhalten motivieren soll. Die Auswertung der Studie zeige auch, so Hebel, dass hohe Leistungsausgaben regelmäßig kurz vor dem Tod anfallen. Dabei sei das erreichte Lebensalter als Faktor weniger bedeutsam. Nicht die Verbindung von Alter und Tod seien für die steigenden Ausgaben verantwortlich, sondern der Tod unabhängig vom Lebensalter. Deshalb sei die Prognose, die Gesetzliche Krankenversicherung müsse allein wegen der steigenden Lebenserwartung schon bald ihre Beitragssätze anheben, nicht akzeptabel.
Maßgeblich für die Leistungsausgaben bei Versicherten in der GEK sind die vier Bereiche Krankenhausbehandlungen, Arzneiverordnungen, Krankengeldzahlungen sowie Heil- und Hilfsmittel, denen zusammen ca. 90 Prozent aller versichertenbezogen erfassten Leistungsausgaben zuzuschreiben sind. Krankengeldzahlungen fallen ausschließlich bei Erwerbspersonen an. Hier finden sich die höchsten Ausgaben in der Altersgruppe der 55- bis unter 60-Jährigen. In den Altersgruppen zwischen 20 und 84 Jahren ist eine stetige Zunahme in Bezug auf Arzneiversorgung, Heil- und Hilfsmitteln sowie Krankenhausbehandlung zu verzeichnen. 80-Jährige weisen dabei um den Faktor 8 bis 9 höhere Ausgaben als 20-Jährige auf.
Versicherte, die die meisten Kosten verursachen, die so genannten Hochnutzer, sind entweder an Krebs erkrankt, weisen Störungen der Psyche auf, haben Kreislaufprobleme, Muskel- und Skelett-System-Erkrankungen oder sind verletzt. Auf sie entfallen 91,5 Prozent aller Leistungen. Zunehmende Bedeutung erlangen hierbei »Neubildungen«, das sind bösartige Tumore. Sie verursachen in der Gruppe der 5-Promille-Versicherten mit 20,8 Prozent die höchsten Ausgaben, auf Kreislauferkrankungen entfallen 18,9 Prozent und auf psychische Störungen 13,3 Prozent des Geldes.
Interessant ist auch, dass für knapp 17 Prozent der Versicherten innerhalb des Jahres 2001 keinerlei versicherungsbezogene Ausgaben vorlagen. Für die Hälfte der Versicherten betrugen die Kosten in diesem Jahr maximal 69 Euro, das ist lediglich 1 Prozent der erfassten Ausgaben. Für 80 Prozent der Mitglieder der Ersatzkasse wurden in diesem Zeitraum maximal 543 Euro ausgegeben. Diese Versicherten verursachten damit lediglich 8,5 Prozent aller Leistungsausgaben.
Gemeinsam mit dem Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung hatte die Gmünder Ersatzkasse (GEK) in einer Studie die Verteilung ihrer Leistungsausgaben analysiert und diese erstmals bestimmten Diagnosen zugeordnet. Die Ergebnisse beruhen auf Auswertungen der Daten von mehr als zwei Millionen Versicherten aus den Jahren 1990 bis 2002.
Lediglich 2,5 Prozent der Mitglieder einer Krankenversicherung rufen ungefähr die Hälfte der Leistungsausgaben (49,5 Prozent) hervor. Ferner gibt es eine extrem kleine Gruppe von nur 0,5 Prozent, die noch 20,6 Prozent der Kosten beansprucht. In beiden Gruppen waren die eingangs genannten Diagnosen die Ursachen der hohen Behandlungskosten. Studienleiter Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Schwartz erklärte, die Untersuchung zeige, dass »es die zum großen Teil vermeidbaren Volkskrankheiten und ihre Folgeschäden sind, die diese enormen Kosten verursachen. Hieran können wir das enorme Potenzial erkennen, welches im Ausbau der Prävention steckt.« Die spektakulären Infektionskrankheiten, die derzeit weltweit im Mittelpunkt stünden, seien nicht die Kostentreiber. Sie würden nur ca. 2 Prozent der Ausgaben verursachen, so der Experte weiter. Ebenso verhalte es sich bei Erkrankungen des Blutgerinnungssystems. Diese sowie die HIV-Erkrankungen spielen zwar unter den absolut teuren Erkrankungen eine vordere Rolle, sind aber zu selten, um insgesamt maßgeblich ins Gewicht zu fallen. Auch Stoffwechselerkrankungen, darunter Diabetes mellitus, machen nur ca. drei Prozent der Ausgaben aus. Schwartz verwies aber darauf, dass Diabetes ein wichtiger »Schrittmacher« für Kreislauferkrankungen, die teuerste Diagnosegruppe, sei.
Dieter Hebel, Vorstandsvorsitzender der GEK, kündigte ein Bonus-Modell seiner Kasse an, welches die Versicherten zur Wahrnehmung von Vorsorgeuntersuchungen und zu einem verbesserten Gesundheitsverhalten motivieren soll. Die Auswertung der Studie zeige auch, so Hebel, dass hohe Leistungsausgaben regelmäßig kurz vor dem Tod anfallen. Dabei sei das erreichte Lebensalter als Faktor weniger bedeutsam. Nicht die Verbindung von Alter und Tod seien für die steigenden Ausgaben verantwortlich, sondern der Tod unabhängig vom Lebensalter. Deshalb sei die Prognose, die Gesetzliche Krankenversicherung müsse allein wegen der steigenden Lebenserwartung schon bald ihre Beitragssätze anheben, nicht akzeptabel.
Maßgeblich für die Leistungsausgaben bei Versicherten in der GEK sind die vier Bereiche Krankenhausbehandlungen, Arzneiverordnungen, Krankengeldzahlungen sowie Heil- und Hilfsmittel, denen zusammen ca. 90 Prozent aller versichertenbezogen erfassten Leistungsausgaben zuzuschreiben sind. Krankengeldzahlungen fallen ausschließlich bei Erwerbspersonen an. Hier finden sich die höchsten Ausgaben in der Altersgruppe der 55- bis unter 60-Jährigen. In den Altersgruppen zwischen 20 und 84 Jahren ist eine stetige Zunahme in Bezug auf Arzneiversorgung, Heil- und Hilfsmitteln sowie Krankenhausbehandlung zu verzeichnen. 80-Jährige weisen dabei um den Faktor 8 bis 9 höhere Ausgaben als 20-Jährige auf.
Versicherte, die die meisten Kosten verursachen, die so genannten Hochnutzer, sind entweder an Krebs erkrankt, weisen Störungen der Psyche auf, haben Kreislaufprobleme, Muskel- und Skelett-System-Erkrankungen oder sind verletzt. Auf sie entfallen 91,5 Prozent aller Leistungen. Zunehmende Bedeutung erlangen hierbei »Neubildungen«, das sind bösartige Tumore. Sie verursachen in der Gruppe der 5-Promille-Versicherten mit 20,8 Prozent die höchsten Ausgaben, auf Kreislauferkrankungen entfallen 18,9 Prozent und auf psychische Störungen 13,3 Prozent des Geldes.
Interessant ist auch, dass für knapp 17 Prozent der Versicherten innerhalb des Jahres 2001 keinerlei versicherungsbezogene Ausgaben vorlagen. Für die Hälfte der Versicherten betrugen die Kosten in diesem Jahr maximal 69 Euro, das ist lediglich 1 Prozent der erfassten Ausgaben. Für 80 Prozent der Mitglieder der Ersatzkasse wurden in diesem Zeitraum maximal 543 Euro ausgegeben. Diese Versicherten verursachten damit lediglich 8,5 Prozent aller Leistungsausgaben.

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