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  • Krebserkrankungen der Frau: Heute: Brustkrebs

Behandlung des Mammakarzinoms in speziellen Zentren empfehlenswert

  • Elfi Schramm
  • Lesedauer: 3 Min.
Brustkrebs ist heute der weltweit häufigste Tumor bei Frauen. Er entsteht durch Veränderungen in der Erbinformation und ist nur teilweise genetisch bedingt. Letztendlich gibt es viele Ursachen für diese gefürchtete Krankheit, an der in Deutschland jedes Jahr 20000 Frauen sterben. Klassische Merkmale für Brustkrebs sind nach Aussagen von Prof. Dr. med. Blohmer von der Charité Berlin Hautveränderungen, Rötungen sowie dicke Lymphknoten im Achselbereich. Das regelmäßige Betrachten der eigenen Haut ist seiner Meinung nach sehr wichtig. Erste Anzeichen für einen Tumor sind Eindellungen bei gespannter Haut oder eingezogene Brustwarzen. Nur etwa fünf bis zehn Prozent aller Brustkrebsfälle sind auf eine erbliche Ursache zurückzuführen. Sofern einer der heute bekannten genetischen Faktoren (man spricht vom BRCA-1-Gen und BRCA-2-Gen) tatsächlich bei der Krebsentstehung mitwirkt, neigt die Krankheit zu frühem Auftreten. Das kann vor dem 50., mitunter sogar schon vor dem 30. Lebensjahr der Fall sein. Außerdem steigt dann bei den Betroffenen auch die Gefahr, an Eierstockkrebs zu erkranken. Solche Genveränderungen können heute mit Hilfe von Blutproben in spezialisierten Labors festgestellt werden. Die Gentests sind sehr aufwändig. Sie werden ausschließlich dann durchgeführt, wenn aus familiengeschichtlicher und medizinischer Sicht eine erbliche Genmutation mit großer Wahrscheinlichkeit angenommen werden muss. Den entstandenen Informationsgewinn kann man nutzen, um durch engmaschige ärztliche Kontrollen einen entstehenden Tumor frühzeitig zu entdecken. Damit wären die Heilungschancen größer. Der weit größere Teil der Frauen, die an Krebs zu erkranken, befindet sich im fortgeschrittenen Alter. Immer häufiger kommt es im alternden Organismus zu »Irrtümern« bei der Zellteilung und dem daraus resultierenden Krebs. So sind etwa drei Viertel aller Frauen, die Brustkrebs bekommen, zwischen 50 und 70 Jahren. Zur Vermeidung größerer Risiken gehört in erster Linie die monatliche Selbstuntersuchung der Brust und die regelmäßige Krebsfrüherkennungsuntersuchung durch den Arzt. Was der Arzt kontrolliert, ist gesetzlich genau festgelegt. Lautet die Diagnose »Brustkrebs«, stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Früher wurde in der Regel bei einer Operation die Brust entfernt. Neuesten wissenschaftlichen Studien zufolge heilt die Brustentfernung nicht unbedingt besser als eine eingeschränkte Operation. Die Entscheidung zwischen der Erhaltung oder der Entfernung der Brust hängt von den medizinischen, kosmetischen und anderen persönlichen Gegebenheiten ab. Über zwei Drittel aller Frauen können heute schon brusterhaltend operiert werden. Eine neue Sichtweise auf den Brustkrebs, der nach Ansicht der Wissenschaftler früh den ganzen Körper erfasst, hat auch zu grundlegenden Veränderungen in der Therapie geführt. Zusätzlich zur Operation und Bestrahlung hat damit die adjuvante (unterstützende) Therapie an Bedeutung gewonnen. Man versteht darunter den Einsatz von Chemo- und Hormontherapien. Betroffene Frauen sollten sich immer an ein Zentrum für Brusterkrankungen wenden, in dem Experten sich tagtäglich mit der Behandlung dieser speziellen Krankheit befassen, im Team arbeiten und forschen. Musste die Brust entfernt werden, so kann sich hier eine zweite chirurgische Behandlung zum Wiederaufbau der Brust anschließen.
Deutsche Krebshilfe e.V., Thomas-Mann-Str. 40, 53111 Bonn
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