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Ein Optimist will erst Verträge sehen

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Ein richtig glückliches Gesicht macht der Leuna-Betriebsrat Wolf gang Weise beim Nachdenken über das Thema nicht. „Ich bin Optimist, aber erst will ich Verträge sehen. Vor zwei Jahren hätte ich nicht gedacht, daß wir demnächst nur noch 8 000 im Werk sind. Und der Raffinerieverkauf sichert uns nur ein Zehntel der Arbeitsplätze, die wir brauchen. Der Vertrag ist ohne Nachverhandlungen lange nicht perfekt. Die Folgeverträge für die Chemie, längst versprochen, sind zum wiederholten Male verschoben, diesmal aufs Jahresende.“ Weise kennt das Begehren der Elf-Tochter Atochem nach der Methanol-Chemie und andere „Projekte“. Alles in allem Versprechen auf Milliarden Mark an Investitionen. Der Betriebsratsvorsitzende will mehr. „Von Versprechen wird nicht mal der Imbißverkäufer vor dem Tor satt“, lautet die nüchterne Antwort. „Wir wollen weitere Konsortiallösungen für große Teile der Leuna-Chemie. Nur so bleibt hier genug bezahlte Arbeit übrig. Selbst die 40 ausgegliederten Firmen würden ohne die Aufträge des Großbetriebs verhungern. Wir sind in der Phase, wo wir höllisch aufpassen müssen. Aber wir sind schon daran gewöhnt an das Hoffen und die Hoffnung auf Raten. Wir heben nicht mehr ab.“

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