SEZ abgetaucht

Was haben Flughafen, Stellenpool, oder auch das SEZ gemeinsam? Es wird monate- oder auch jahrelang darüber geredet, geplant und verhandelt, aber zu einer Entscheidung, geschweige denn Umsetzung kommt es nicht. Aus dem Flughafenprojekt ist die Luft raus, der Stellenpool droht ins Wasser zu plumpsen, und aus dem maroden SEZ versickert selbiges seit seiner Schließung in dunkle Kanäle. Die Diskrepanz zwischen dem Aufwand, den ganze Heerscharen von Abgeordneten, Senatsmitarbeitern und sonstigen Hilfskräften auf manche Aufgaben verwenden, und dem Ergebnis ist schon beeindruckend. Beispiel SEZ. Der Liegenschaftsfonds verhandelt mit dem Leipziger Investor, Abgeordnete reisen hin und her und begeistern sich geradezu für sein Konzept, Gutachter geben ihm ihren betriebswirtschaftlichen Segen, der Kaufvertrag ist unterschriftsreif ausgehandelt und alles schwelgt schon in Wiedereröffnungs-Vorfreude. Nur der Senat muss noch zustimmen und danach das Abgeordnetenhaus. Doch der Senat beschäftigt sich monatelang nicht mit dem Thema, und als er es gestern doch tat, entdeckte er das Haar in der Wasser-Suppe: Der Badebereich soll erst eröffnet werden, wenn er sich »rechnet«. Dem Regierenden Bürgermeister schmeckt wohl auch der Verkaufspreis von einem Euro nicht. Das alles weiß man seit Monaten und hätte längst korrigierend eingreifen können. Jetzt wird die endgültige Entscheidung durch das Abgeordnetenhaus frühestens im Herbst fallen. Falls der Investor nicht vorher die Geduld verliert. Dann droht der Abriss des SEZ. ...

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