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  • Sport
  • Deutsche Behindertensportier auf Erfolgskurs / Erster Dopingfall

Weltrekord für eine Brandenburgerin

  • Lesedauer: 2 Min.

Barcelona (dpa). Die Erfolgsserie der deutschen Behindertensportler bei den IX. Paralympics hält an. Am frühen Sonntag abend hatten sie bereits 15 Gold-, 6 Silber- und 8 Bronzemedaillen gewonnen. Damit rangierte das Team hinter der USA (20/14/12) auf dem zweiten Platz der Länderwertung.

Bereits zum zweiten Erfolg kam die 23jährige Münchner Studentin Claudia Hengst. Nach den 400 m Freistil gewann die sechsfache Paralympics-Siegerin von 1988 auch die 100 m Schmetterling in neuer Weltrekordzeit von 1.12,27 min. Auf die neue Bestmarke von 13,07 m mußte der Leverkusener Jörg Frischbach die Kugel wuchten, um den beinamputierten Magdeburger Detlev Eckert (11,95) auf den Silberrang zu verweisen. Auch die blinde Brandenburgerin Martina Willing setzte ihrem Speerwurf-Erfolg mit einem neuen Weltrekord von 38,62 m den i-Punkt auf. Das bereits neunte Gold

für die deutschen Leichtathleten steuerte der oberschenkelamputierte Gunter Belitz aus Wattenscheid im Weitsprung mit 4,82 m bei.

Die gute Bilanz der Leichtathleten vervollständigten mit Silbermedaillen Ingo Geffers aus dem niedersächsischen Syke über 200 m zeitgleich mit dem spanischen Sieger in 23,28 s und Peter Haber (Mengen), der nach dem 100-m-Sieg in seiner Schadensklasse nun Zweiter im Weitsprung mit 5,42 m wurde. Bronze gab es für den querschnittsgelähmten Erzgebirgler Hubertus Brauner (Zwickau) im Diskuswerfen mit 34,06 m.

Am Montag gewann die 22jährige Jessica Sachse von der BSG Rimbach den 200m-Sprint in der Weltrekordzeit von 26,36 s und verbesserte damit die bisherige Bestmarke um 5,87 s. Ebenfalls Weltrekord erzielte Lily Anggreny über 5 000 m in der Schadensklasse der Rollstuhlfahrer. Die 40jährige aus Bochum schraubte ihre eigene

Bestmarke um genau 27 s auf 12:41,94 min.

Ein Auftakt nach Maß glückte den Radsportlern. Zuerst gewann die sehgeschädigte Tandem-Mannschaft das 60 km-Zeitfahren mit einem Stundenmittel von 48,45 km/h in der Besetzung Friedhelm Welz, Manfred Fischer (beide Freiburg), Hans-Jörg Furrer (Reute) und Frank Höfle (Isny) Bronze knapp hinter den Niederlanden und der Schweiz, dann fuhr der Münchner Thomas Beer im 5000-m-Einzelzeitfahren in 6:49,83 min (43,92 km/h) zu Gold.

Leider auch dies: Der ungarische Kugelstoßer Danes Nagy wurde der Einnahme verbotener Substanzen überführt. In der Urinprobe des Silbermedaillengewinners in der Schadensklasse der Sehbehinderten wurden Spuren des anabolen Steroids Metanodianone gefunden. Es ist der erste Dopingfall in der Geschichte der Paralympics. Nagy muß mit einer vierjährigen Sperre rechnen.

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