Von JOCHEN BORST

reich Arbeit zu suchen. Das war aus heutiger Sicht ein entscheidender Fehler: Juristisch nämlich galt die Familie als „Polen deutscher Reichsangehörigkeit“. Die Folge dieses Zwitterstatus war, daß alle „Deutschen polnischer Stammeszugehörigkeit“ ihre deutsche Nationalität verloren, sobald sie das Reichsgebiet „auf Dauer“ verließen. „Das“, so schreibt es das deutsch-polnische Abkommen über Staatsangehörigkeits- und Optionsfragen von 1925 vor, „könne auch stillschweigend geschehen sein“.

Entsprechend gehen die deutschen Behörden noch heute davon aus, daß Bobby's Vater mit der damaligen Abwanderung auf seine deutsche Staatsangehörigkeit verzichtet habe - obwohl er als SA-Mann und überzeugter Nazi bis zum Kriegsende wirkte. Abgesehen davon, daß der Yertrag erst ein Jahr nach der Übersiedlung geschlossen wurde, darf man wohl auch heute, im Zeitalter der Informationsgesellschaft kau...


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