Anschlag auf Gomondai durch Polizei begünstigt?
Dresden (ADN/ND). Der vor zwei Jahren von Rechtsradikalen provozierte Tod des Mocambiquaners Gomondai hätte durch ein entschiedenes Eingreifen der Polizei möglicherweise verhindert werden können. Das ergab die Vernehmung des Leiters der damaligen mobilen Einsatzgruppe, Gabler, am Mittwoch vor dem Dresdner Landgericht. Das in der Tatnacht mit einem Barkas patrouillierende Polizeikommando war bereits nächtelang im Einsatz gewesen, um eigens „der Unruhe in der Äußeren Neustadt“ in Dresden Herr zu werden. Der Beamte bestätigte, die überwiegend aus Skins bestehende Gruppe mit seinen Kollegen nur Minuten vorher namentlich erfaßt zu haben. Er habe Verstärkung angefordert, wegen Personalmangels aber nicht erhalten. Auf die Frage, warum die Barkas-Besatzung die zur Haltestelle Albertplatz ziehenden Jugendlichen nicht selbst weiter beobachtet habe, konnte Gabler keine schlüssige Antwort geben. Sie seien erst wieder am Albertplatz erschienen, als der Mocambiquaner schon bewußtlos neben den Gleisen lag.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.