Ricco Groß mit viel Selbstvertrauen

Biathlon: Morgen Weltcup-Auftakt in Kontiolahti / Saison-Höhepunkt sind die WM vom 6. bis 15. Februar 2004 in Oberhof

Mit viel Selbstvertrauen, großen Hoffnungen und schwerem Gepäck ist Weltmeister Ricco Groß mit der deutschen Biathlon-Nationalmannschaft ins mittelfinnische Kontiolahti geflogen. Beim Weltcup-Auftakt von Donnerstag bis Sonntag nahe der russischen Grenze will sich der 33-jährige Ruhpoldinger gleich in die richtige »Schlagposition« für den neuen Winter bringen. »Die Ausscheidungskriterien für die WM-Mannschaft sollten kein Thema sein. Die WM-Norm - ein Mal unter den besten Acht oder zwei Mal unter den ersten 15 - will ich so schnell wie möglich erfüllen«, erklärte Groß vor dem Start in seine 13. Weltcup-Saison. Sein Selbstvertrauen zieht der Bundeswehr-Sportsoldat sowohl aus den Erfahrungen des vergangenen, überaus erfolgreichen Winters mit zwei Mal WM-Gold als auch aus dem Verlauf der bisherigen Saison-Vorbereitung. »Wir haben sehr hart trainiert, dabei aber wenig verändert. Dazu gab es nach den Ergebnissen des Winters ja auch keinen Grund. Zudem habe ich ausgiebig Ski getestet«, schilderte Groß. Bei den drei internen Testrennen im finnischen Vuokatti landete er je ein Mal auf allen Podestplätzen. Zudem siegte er in einem Wettkampf, bei dem auch die Finnen und Esten starteten. »Die Esten haben dabei einen guten Eindruck hinterlassen. Weiter nach vorn gekommen sind auch die Schweden, wie ich im Sommer beim Training in Ruhpolding beobachten konnte. Das Gerangel um die Vorderplätze wird noch heftiger«, sagte Groß voraus. Den meisten Respekt hat er aber vor den Norwegern. »Das war schon heller Wahnsinn, wie sie beim Langlauf-Weltcup vor zwei Wochen in Beitostölen aufgetrumpft haben«, bemerkte der siebenmalige Weltmeister voller Hochachtung. Noch vor den starken Läufern Ole Einar Björndalen (13.) und Frode Andresen (14.) landete der 23-jährige Lars Berger als Siebenter im Feld der weltbesten Langläufer. Groß, mit sieben Plaketten erfolgreichster Medaillensammler bei Olympischen Winterspielen, will von Anfang an im Weltcup mitmischen, »auch wenn natürlich die WM im Februar in Oberhof der absolute Saisonhöhepunkt sind. Darauf freue ich mich. Welcher Skisportler hat schon die Gelegenheit, zwei Mal in seiner Laufbahn bei einer WM im eigenen Land zu starten? Und in Oberhof wollen wir es besser machen als 1996 in Ruhpolding, wo wir keine Einzelmedaille gewonnen haben«, versprach Groß. Auch der Sieg im Gesamt-Weltcup würde ihn reizen: »Ich sage nicht, dass ich ihn gewinnen will. Ich sage aber, dass er mir noch fehlt.« An Kontiolahti hat der aus dem sächsischen Schwarzenberg stammende Skijäger gemischte Erinnerungen. »Der Schießstand dort ist eine richtige Mistkrücke. Der Wind kann minütlich drehen, dabei von allen Seiten kommen. Und kalt kann's auch werden«, meinte er mit Blick auf die durch viele Verschiebungen geprägte WM von 1999. »Prima war aber bei der WM, dass ich den Titel im Verfolgungsrennen gewinnen konnte. Im Winter zuvor habe ich dort aber den Gesamt-Weltcupsieg durch einen zweiten Platz im Sprint hinter Jan Wüstenfeld ei...

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