Schritt zurück

Ost-Metall: 38-Stunden-Woche bleibt

  • Tom Strohschneider
  • Lesedauer: ca. 1.0 Min.
Eine Überraschung ist die erwartete Einigung über die Fortschreibung der 38-Stunden-Woche für die Ostmetaller nicht zu nennen. Im Gegenteil, der Schritt war nach der Streikniederlage der IG Metall im vergangenen Sommer sogar erwartet worden. Motto: Besser den alten Manteltarifvertrag wieder zur Geltung bringen als einen schlechteren einzukassieren. Denn in der Frage der Arbeitszeit scheint alles Hoffen der Gewerkschaftsspitzen Makulatur geworden. Noch im Oktober hatte der IG-Metall-Chef die 38-Stunden-Woche als »absurd« bezeichnet. Doch so sehr man Jürgen Peters in dieser Frage Recht geben mag: Die Zeiten haben sich geändert. Längst setzen die Unternehmen auf Arbeitszeitverlängerung, statt sich mit Gewerkschaftsargumenten überhaupt noch zu beschäftigen. In der Lohnrunde 2004, signalisierten bereits deren Lobbyisten, müsse auch über unbezahlte Mehrarbeit verhandelt werden. Deshalb ist Obacht geboten: Denn selbst wenn die Wochenarbeitszeit im Osten in der kommenden Tarifrunde keine Rolle mehr spielen sollte, setzt die dortige Fortschreibung der 38-Stunden-Regelung die West-Kollegen unter Druck. Wenn die Brüder und Schwestern im Osten länger schaffen, warum nicht auch der Kollege West, dürften sich die Bosse fragen. Der arbeitszeitpolitische Stillstand im Osten könnte dann für...

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