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  • Sport
  • Eine „total wahre“ Geschichte: Ex-DTSB-Präsident verseucht unser aller Trinkwasser

Klaus Eichlers Absturz

  • Lesedauer: 3 Min.

Das ZDF saß wieder mal in der ersten Reihe. Am vergangenen Donnerstag abend stand ein Team mit seiner mehr oder weniger versteckten Kamera vor der Wohnungstür der Familie Eichler auf der Berliner Fischerinsel, um die Dame des Hauses zu interviewen. Und das Thema war genauso pikant wie brisant: Klaus Eichler war am vorangegangenen Montag zusammen mit dem Berliner Bauunternehmer Josef Rimmele in einer „Cessna“ in den Bodensee gestürzt, und beide wurden inzwischen von Interpol als Uranschmuggler entlarvt.

Nach einem Blick durch den Spion hatte die nunmehrige Witwe aber nicht so recht daran glauben können, daß Paola und Kurt Felix vor dem Portal stehen, weshalb solches auch verschlossen geblieben war. Später dann verschaffte man sich aber Eintritt in die Wohnung mittels Telefon, wobei

versichert wurde, daß man „in dieser Situation“ sehr wohl Verständnis für derlei Verstockheiten aufbringen könnte

Was Eichler mit seinem Absturz, bei dem er von zwei Prager Tänzerinnen(!) begleitet wurde, angerichtet hat, ist immerhin keine Kleinigkeit. Der 54jährige (das Alter stimmt, es wurde von uns nachgeprüft) hatte in seiner Tasche ein wenig Cäsium 137 und ein bißchen Rubidium 87, das er im Oktober letzten Jahres in Riga gekauft hatte.

wobei er zwischendurch auch noch entführt worden war. Wohin er mit dem radioaktiven Material wollte, ist noch unklar, doch all das ist insofern recht schlüssig, weil Klaus Eichler, ehemals DTSB-Präsident und davor Generaldirektor von „Jugendtourist“,

doch ziemlich durch die Welt gekommen sein dürfte. Und auch zum früheren Komsomol (Stichwort „Russenmafia“...) dürfte er ja beste Beziehungen unterhalten haben. Mehr muß man dazu wohl kaum sagen.

Bei dieser Gelegenheit sei daran erinnert, daß in Eichlers Reisebüro „tuk international“ bekanntlich auch das Flugticket für einen bestimmten Hinflug nach Chile ausgeschrieben worden war. Ist es also nicht logisch, daß einer mit solchen Geschäften dem Finanzamt auch eine Million Mark Steuern schuldet? Wird jedenfalls behauptet. Die Angelegenheit ist noch in der Schwebe, aber bei der Berliner Staatsanwalt in guten Händen. Vorrangig ist jetzt die Suche nach der „Cessna“ und dem radioaktivem Mate-

rial, denn die Trinkwasserversorgung von vier Millionen Menschen gilt seitdem als gefährdet.

Die Sache ist aber noch viel mysteriöser, wie ND aus absolut sicherer Quelle erfuhr: Als das ZDF vergangenen Donnerstag vor der Tür stand, saß besagter Eichler quietschvergnügt in der Badewanne (Klar, der Bodensee ist auch ziemlich dreckig...), und schon am nächsten Tag ging er, als wäre nichts geschehen, seinen Geschäften nach, was, wäre es der Kantonspolizei von St. Gallen bekannt, den Verdacht erhärten könnte, daß der Absturz nur fingiert war. Denn die „Cessna“ könnte ja den Radarschirm unterflogen haben und an einem anderen Ort gelandet sein.

Es beweist sich wieder einmal: Der DDR-Sport mit seinen Funktionären treibt noch immer sein Unwesen.

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