Der Gewinner ist Premier Pawlak
Nach der kurzen, aber heftigen Regierungskrise in Polen haben sich die Wogen wieder geglättet. Das Kabinett hat den Zusammenprall beider Koalitionspartner - der Polnischen Bauernpartei (PSL) von Premierminister Waldemar Pawlak und der Allianz der Demokratischen Linken
(SLD) - weitgehend unbeschadet überstanden. Doch die Gewichte innerhalb der Koalition haben sich offenbar verändert.
Die PSL hätte dagegen notfalls über eine Koalition mit der Union der Arbeit (UP) und der Konföderation Unabhängiges Polen (KPN) nachdenken können. Und Pawlak hat sich wohl auch Unterstützung von Seiten des Gewerkschaftsbundes OPZZ ausgerechnet, der dem Linksbündnis als eine Art innere Opposition angehört. Ganz davon zu schweigen, daß Präsident Lech Waiesa dem Premier wesentlich näher steht als der SLD.
Polens Regierungskoalition ist durch den Konflikt sicher nicht stabiler geworden. Der Kampf um die Machtpositionen innerhalb des Kabinetts wird weitergehen, eine neue Krise kann jederzeit ausbrechen. Zumal im Mittelpunkt der jüngsten Auseinandersetzung nur äußerlich personelle Fragen standen. In Wirklichkeit kollidierten die unterschiedlichen programmatischen Ansätze innerhalb der Koalition.
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