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„Who is who“ in der Militärtradition der Bundeswehr: Kasernennamen - und was sie bedeuten

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Von den rund 400 Kasernen der Bundeswehr in Westdeutschland (Stand 1990) tragen nur elf die Namen von Persönlichkeiten, die dem Widerstand zugerechnet werden. Dagegen sind 37 Kasernen nach „Helden“ der Hitlerwehrmacht, weitere rund 40 nach Eroberern des Kaiserreichs benannt. Andere geben Ansprüche auf fremde Territorien kund: Pommernkaserne, Ostpreußenkaserne, Ostmarkkaserne, Tannenbergkaserne, Deutschordenkaserne. In dem noch immer gültigen Traditionserlaß der Bundeswehr von 1982 heißt es: „Ein Unrechtsregime wie das Dritte Reich kann Tradition nicht begründen.“ Warum dann die Ehrung der Helden des Unrechts? Mit dem Ende der Ost-West-Konfrontation wurden Deutschlands Grenzen endgültig verankert. Warum dennoch Namen, die an ehemalige Eroberungen erinnern? Mit dem 2. Oktober 1990 wurden sämtliche Kasernennamen der NVA der DDR, auch die von Antifaschisten, vom damaligen DDR-Minister Eppelmann beseitigt. Die verbliebenen und die gestrichenen Kasernennamen verdeutlichen unveränderte militärische Programmatik und Tradition. Eine Dokumentation von ULRICH SANDER.

Dietl-Kaseme Füssen

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