Rußland zeigt gemischte Gefühle
Moskau bereitet sich auf den Empfang seiner heimkehrenden Soldaten vor Von KLAUS J. HERRMANN
Rechtzeitig zum Moskauer „Tag der Stadt“ treffen am Sonnabendmorgen die letzten aus Deutschland abgezogenen russischen Truppen auf dem Belorussischen Bahnhof ein. Unter Liedern werden sie Richtung Kreml paradieren. Dort ist der Unbekannte Soldat mit Blumen zu ehren, bevor es zu einem militärischen Zeremoniell im Siegespark am Rande der Stadt kommt. Nach dem Gedenken für die Toten soll ein Volksfest mit Folklore und Feuerwerk für unbeschwerte Heiterkeit sorgen.
Nicht nur dieser Kontrast teilt die Stimmung in jenem Land, das von allen am Krieg Beteiligten, die größten Opfer zu beklagen hatte. Bitter merkte die „Prawda“ zur Rede Jelzins in Berlin an, daß der Präsident beim Hinweis auf die „hohen Ziele“ der Soldaten die
„Rettung der Sowjetunion“ zu erwähnen vergaß. Auch seiner Meinung, man könne heute „nicht mehr von Siegern und Besiegten in diesem Krieg“ sprechen, mochte sie nich...
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