Opiumkönig Khun Sa steckt in der Klemme
Thailand unterbrach Nachschubwege des vermutlich mächtigsten Rauschgifthändlers
Die Armee von Myanmar (Burma) und thailändische Behörden gehen verstärkt gegen „Opiumkönig“ Khun Sa im „Goldenen Dreieck“ vor Zeitungen in Bangkok meldeten am Montag, Thailand habe den Nachschub für die 10 000-Mann-Miliz Khun Sas unterbrochen. Erst jüngst war in Rangun bekannt geworden, die burmanische Armee habe erneut Tausende Soldaten mobilisiert und Luftangriffe gegen die Stellungen des vermutlich weltweit mächtigsten Heroinhändlers gestartet.
Khun Sa (62) wird von den US-Behörden per Haftbefehl gesucht. Im „Goldenen Dreieck“ zwischen Burma, Thailand und Laos werden jährlich etwa 2500 Tonnen Rohopium geerntet - fast 70 Prozent des Bedarfs zur weltweiten Heroinherstellung. Vor gut einem Jahr hatte Khun Sa, der sich als Befreiungskämpfer ausgibt, in der unzugänglichen Bergregion einen eigenen Staat ausgerufen.
Schon vor Monaten haben die Behörden die Grenzübergänge ins „Goldene Dreieck“
geschlossen und damit den Nachschub an Waffen, Lebensmitteln und Medizin abgeschnitten.
Inoffiziellen Angaben aus Rangun zufolge setzt die burmanische Militärjunta im Kampf gegen Khun Sa chinesische Kampfflugzeuge ein, die kürzlich geliefert worden seien. Bei der jüngsten Bodenund Luftoffensive habe es Verluste auf Seiten der Militärs gegeben. Burmas Geheimdienstchef Khin Nyunt hatte nach offiziellen Angaben am Wochenende eine friedliche Einigung
mit Khun Sa ausgeschlossen. „Wir können eine Organisation wie die von Khun Sa niemals akzeptieren. Khun Sa hat durch den Drogenhandel Tonnen von Geld verdient und setzt es zum Kauf von Waffen und ausländischen Legionären als Militärberater ein.“ Rangun hatte bereits vor einem Jahr mit der Offensive begonnen, um aus der internationalen Isolation wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen herauszukommen und wieder Entwicklungshilfe zu erhalten.
dpa/ND
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.