Neue Chance für Waggonbau Dessau
Deutsche Waggonbau AG schlug ein Sieben-Punkte-Programm für den Standort vor Von HANS-DIETER VATER
Die Dessauer Waggonbau GmbH wird nicht geschlossen. Auf der traditionellen Fünfvor-Zwölf-Betriebsversammlung am Werktor konnte am Freitag ein Teilerfolg beim Kampf um den Erhalt des Betriebes konstatiert werden konnte. Die Deutsche Waggonbau AG (DWA) hatte Vorstandsmitglied Harald Pahl nach Dessau entsandt, um den Waggonbauern ein Sieben-Punkte-Programm zu unter-
breiten, das am 8. März dem Aufsichtsrat vorgelegt und in das Strategiepapier DWA 2000 aufgenommen werden soll.
Das Programm sieht unter anderem vor, den Vorstand der DWA zu beauftragen, ein Konzept „Standortentwicklung Dessau“ zu erarbeiten. Ziel sei es, ein eigenständiges Unternehmen zu errichten, das in der Lage ist, metall- und waggonbautypische Komponenten zu fertigen. Die DWA will dabei bis maximal 31. Dezember
1995 Anteile an einer neu zu gründenden Gesellschaft in Höhe von mehr als 50 Prozent halten. Nach dem 31. Dezember sollen es dann allenfalls Minderanteile sein. Die DWA verpflichtet sich auch, Aufträge nach Dessau zu geben.
Der Vorstand sagte auch zu, Alternativlösungen für Arbeitnehmer der Waggonbau Dessau GmbH, die in den Vorhaben des Sieben-Punkte-Programms keine Beschäftigung finden, im Rahmen einer noch
zu gründenden Beschäftigungsgesellschaft zu unterstützen. Der Dessauer Betriebsratsvorsitzende Matthias Putze bezeichnete das verkündete Programm als eine Chance. Diese sieben Punkte seien nur 10 Prozent der Last, die noch immer auf den Schultern der Waggonbauer ruht. Waggonfabrik GmbH, Industrieansiedlung und Mitarbeitergesellschaft - das seien die Vorhaben, um keine Kollegin und keinen Kollegen zum Arbeitsamt schicken zu müssen.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!
In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!