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FrauenStreik 1994

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»Uns reicht's«, hieß es heute vor einem Jahr. Eine Million Frauen gingen auf die Straßen, blockierten den Verkehr, benannten ganze Städte um. Gemeinsames Ziel: Frauenleben, -leistung und -interessen sichtbar zu machen und geschlechtsspezifische Diskriminierung aufzuzeigen.

Und hinterher? Flop, Modienereignis oder Meilenstein - die Einschätzungen waren gespalten. Warum der FrauenStreikTag ein Erfolg war, fragt auch die Dokumentation »FrauenStreikTag 8.März 1994«, die der Unabhängige Frauenverband Berlin, das Streikkomitee Köln/Bonn und die Frauen-Anstiftung Hamburg jetzt herausgegeben haben. Wegen der Medienberichte, die manchen beteiligten Frauen im nachhinein schönfärberisch erschienen? Oder nicht doch wegen der Perspektiven, die im Laufe des Jahres umgesetzt wurden?

Sichtbar ist: Ein vernetzt ^arbeitendes Feministisches Aktionsbündnis befindet sich in Gründung, ebenso eine Feministische Frauenpartei. Kommunale Frauenlisten entstanden, parteilose Frauen kandidierten direkt zur Bundestagswahl.

Aber der FrauenStreikTag hatte auch eine andere Dimension: Frauen waren gezwungen, ihren Standort zu bestimmen, eigene Defizite aufzudecken. Obwohl es breite Bündnisse gab, unüberbrückbar scheinende' Barrieren zwischen Gewerkschafts- und autonomen, Ost- und Westfrauen überwunden wurden, fehlten lange Zeit ganze Gruppen: schwarze Frauen und behinderte. Weil auch in Frauenstrukturen hierarchisches Denken, Konkurrenz und Machtfragen eine Rolle spielen. BEATE WILLMS Dokumentation Frauen-StreikTag 8.März 1994. Adresse: UFV, Friedrichstraße 165, 10117 Berlin.

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