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Greenpeace-Schiff vor Mururoa geentert

Französische Marine kaperte „Rainbow Warrior II“ / Wachsender Anti-Atom-Protest

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Paris/Wellington (ND/dpa/ Reuter). Die „Rainbow Warrior II“, das Flaggschiff der Umweltschutzorganisation Greenpeace, ist von der französischen Marine vor dem Atomtestgelände des Mururoa-Atolls im Südpazifik geentert worden. Dem französischen Fernsehen France 3 sagte ein Greenpeace-Sprecher: „Die Marinekommandos haben ein Loch in den Funkraum gebohrt und Tränengas hineingeleitet.“ Das Amt von Premierministers Jacques Chirac teilte am Abend

in Paris mit, bei der Aktion vor Mururoa habe es keine Verletzten gegeben.

Die „Rainbow Warrier II“ war am frühen Montag morgen um 06.40 Uhr Ortszeit (18.40 Uhr MESZ), rund eine Seemeile vor dem Atoll, durch Marine-Einsatzkräfte geentert worden. Greenpeace-Sprecher Thierry schätzte die Zahl der vermummten Kommandomitglieder, die per Hubschrauber an Bord kamen, auf rund 150 Marinesoldaten. „Es gab keinen Waffeneinsatz“, bestätigte er.

Die „Rainbow“ und vier ihrer Schlauchboote waren zuvor ungeachtet der Warnung Frankreichs in die Zwölf-Meilen-Sperrzone eingedrungen, um Vorbereitungen für die im September geplante Wiederaufnahme der Atomwaffenversuche zu stören. Mehrere Kriegsschiffe hatten die Umweltschützer auf dem Weg in das Gebiet verfolgt.

Zur „Rainbow“ waren am Samstag die Greenpeace-Jacht „Vega“ und die dänische „Bifrost“ mit unabhängigen Umweltaktivisten gestoßen. Ob sie

auch in die Sperrzone eindrangen, war zunächst unklar. Am Wochenende wuchs der Protest gegen die französischen Atompläne. So forderte die Parlamentarische Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa Paris nachdrücklich zum Verzicht auf die Atomtests auf. SPD-Chef Rudolf Scharping und FDP-Generalsekretär Guido Westerwelle wandten sich am Wochenende scharf gegen die Atomtests.

(Kommentar Seite 2)

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