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Moslem-Premier stellt neue Bedingungen

UNO hofft auf Waffenruhe ab heute / NATO-Bomben trafen Zivilisten / Akashi abgelöst

  • Lesedauer: 2 Min.

Sarajevo (Reuter/dpa/ND). Mit einem Tag Verzögerung hat sich Bosniens Regierung am Dienstag mit dem Inkrafttreten des Waffenstillstands einverstanden erklärt. „Die Vorbedingungen sind aus unserer Sicht erfüllt“, sagte Hasan Muratovic, Minister für die Beziehungen zur UNO. Ein UNO-Sprecher erklärte, daß unter diesen Voraussetzungen die Feuereinstellung „mit größter Wahrscheinlichkeit“ um 00.01 Uhr MEZ am Mittwoch in Kraft treten könne. Der bosnisch-

muslimische Außenminister Muhamed Sacirbey deutete allerdings am Abend eine weitere Verschiebung der geplanten Waffenruhe an. Es gebe noch Unklarheiten. Bosniens Regierungschefs Haris Silajdzic hatte am Dienstag vor der Presse in Tunis erklärt, eine weitere Bedingung sei, daß sich die Serben von einem strategisch wichtigen Kontrollpunkt bei Sarajevo zurückzögen. „Bevor die Serben nicht von dort abziehen, wird es keinen Waffenstillstand geben“, meinte er.

Er wiederholte seine Forderung nach Aufhebung des Waffenembargos gegen Bosnien und verlangte außerdem eine stärkere Einbeziehung islamischer Staaten in die UNO-Truppen. „Wir sind jetzt nur etwas irritiert über eine Zusatzforderung der bosnischen Führung, die noch einen serbischen Kontrollpunkt an einer der Zufahrten nach Sarajevo entfernt haben will“, sagte ein UNO-Sprecher in Zagreb.

Bei den Einsätzen der NATO-Luftwaffe auf Stellungen der

bosnischen Serben sind am Montag 29 Zivilisten verletzt worden. Das gab das bosnischserbische Oberkommando laut Tanjug bekannt. Die NATO-Luftangriffe seien auf serbische zivile Ziele gerichtet gewesen.

Yasushi Akashi, UNO-Sonderbeauftragter für Ex-Jugoslawien, wird zum 1. November abgelöst. UN-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali unterrichtete am Dienstag den Sicherheitsrat. Er dankte Akashi ausdrücklich für seine Verdienste.

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