Telefonsex für kleinen Hunger zwischendurch
Ärzte, Anwälte, Arbeitslose - alle rufen an
Das Gestöhne kommt vom Band aus Übersee oder live: Telefonsex. „Alle nutzen es, Ärzte, Anwälte, Arbeitslose und Bauarbeiter. Jede gesellschaftliche ??' Schicht' Ist Vertreten*', 1 sägt Sabine Mooren. Die 28jährige hat die erste wissenschaftliche Studie über Telefonsex erarbeitet. „Die Männer suchen Befriedigung. Sie nutzen Telefon-Sex für den kleinen sexuellen Hunger zwischendurch.“ Anfangs war die Medienwissenschaftlerin davon ausgegangen, daß Männer aus unteren sozialen Schichten häufiger zum Hörer greifen. Falsch: 32 Prozent der Befragten waren Akademiker, 40 Prozent Beamte und Angestellte und 28 Prozent Hand-
werker. „Bei den Männern läuft dann ein Pornofilm im Ohr ab“, sagt Mooren. Allerdings muß es ein kurzer Film sein: Die Telefonate dauern generell* selten länger als sieben Minuten. i„Die meisten rufen gegen Abend an, viele um Streß abzubauen oder sich bei einem Sextelefonat zu erholen“, so Mooren.
Von einem Ergebnis zeigt sich die Medienwissenschaftlerin besonders überrascht: „Mehr als drei Viertel der befragten Männer leben in einer festen Beziehung“ Frauen wurden nicht befragt. Mooren stellt aber klar: „Das soll nicht heißen, daß sie es nicht auch nutzen.“
HARTWIG VONSASS, dpa
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.