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Unterm Reichstag kann munter getunnelt werden

Trotz neuer Planungen sieht die Bundestagspräsidentin keine Gefahr für Umzugskosten und -Zeitplan

  • Lesedauer: 2 Min.

Bevor an der Dorotheenstraße getunnelt werden kann, wird abgerissen ND-Foto: Burkhard Lange

Der Zeit- und Kostenplan für den Parlamentsumzug werde eingehalten, beschwor es Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth gestern zum wiederholten Male. Anlaß für ihren Presseauftritt waren Befürchtungen, wonach durch zusätzlichen Raumbedarf für Büros sowie das unterirdische Belieferungssystem (siehe gestriges ND Seite 18) der Kostenrahmen von 20 Milliarden Mark gesprengt wird.

Der Raumbedarf des Bundestages ist von ursprünglich geplanten 125 000 auf 133 000 m 2 gestiegen, weil die Bibliothek im nördlich der Spree zu errichtenden Luisenblock mehr Platz benötigt und die Ausschußräume 30 Prozent mehr Fläche. Die Tagungen sollen so mit mehr Öffentlichkeit durchgeführt werden. 1 Dadurch würden jedoch die finanziellen Vorgaben ebensowenig verändert wie durch das Tunnelsystem, meinte Süssmuth.

Dessen zentrale Zufahrt soll nördlich des Luisenblocks lie-

gen, zwischen Nordallee, Luise'nsträße; Stadtbahn und Schiffbauerdamm. Ein dort angrenzender Wohnblock werde nicht abgerissen, versprach Michael Kretschmer von der Bundesbaugesellschaft. Über

die Baupläne werde man die, Bewohner demnächst informieren. Die Tunnel sollen die drei Bürobauten und das Reichstagsgebäude verbinden, um sie mit Post, Dokumenten und sonstigem Material zu be-

liefern, was laut. Kretseiimer die wirtschaftlichste Lösung sei. Außerdem gelangt man durch sie zu den Tiefgaragen. Geklärt werden soll jetzt bis zum Jahreswechsel lediglich noch, ob die Verteilung der Gü-

ter über kleine Elektrowagen, Förderbänder oder Lkw erfolgt. Bei letzterer Variante müßten die Tunnel wesentlich größer ausfallen. Während man sich über dieses zentrale Erschließungssystem mit dem Senat geeinigt hat, ist die Unterkellerung der Dorotheenstraße noch nicht endgültig geklärt. Um die Senatseinwände zu zerstreuen, untersucht die Bunäesbaugesellschaft, wie die Straße während der Bauarbeiten offengehalten werden kann. Dies soll entweder durch eine Stahlhochstraße oder das zeitweilige Verschwenken erreicht werden. Später würde eine 2,50 Meter dicke Erdschicht den Keller bedecken. „Dann können beiderseits der Straße Bäume gepflanzt werden“, bietet Kretschmer als Kompromißlösung an.

Die Bundestagspräsidenjin kündigte die Eröffnung von Cafes und Ladenlokalen in den rekonstruierten Bundestagsbauten Unter den Linden und Wilhelmstraße an.

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