Zum Interview mit Gerd Schuchardt
Zum Interview mit dem Thüringer SPD-Landesvorsitzenden Gerd Schuchardt (ND vom 24. 11.):
Seid guter Hoffnung, PDS- und ehemalige SED-Genossen. Der DDR-Beststudent, -National Preisträger und -Widerstands kämpfer (heimlich) Dr. Schuchardt, jetziger Thüringer SPD-Vorsitzender, als neuer (rechter) Hardliner sattsam bekannt, nimmt euch also liebend gerne in seine Reihen auf, so ihr der alten bzw neuen Unrechtspartei abschwört. Der penetrante Haß des Dr. Schuchardt gegen die PDS, den er bei jeder Gelegenheit durch
lauthalse Beschimpfungen und Verleumdungen hervorkehrt, spart also deren Mitglieder aus, wenn diese nur bereit sind, die drei Buchstaben ihrer Partei etwas umzustellen. Auch wer sich in der Wendezeit in die PDS verirrt hat, kann noch Absolution erwarten, er muß nur möglichst schnell aus der PDS aus- und in die SPD eintreten und offen bekennen, daß er gefehlt hat. Die früheren SED-Mitglieder haben sogar zwei Varianten, sie können direkt der SPD beitreten oder den Umweg über die PDS wählen. Die fatale Werbung des Thüringer SPD-Vorsitzenden wird einem sofort verständlich, wenn man die mehr als bescheidenen Mitgliederzahlen dieser Partei hierzulande kennt. Im übrigen ist Genosse Schuchardt bei seinem Landesherrn weitaus beliebter als bei den Genossen an der Basis, muß er wohl auch, wegen seines 'gutdotierten Ministersessels in der Großen Koalition.
Martin Kießling, 07749 Jena
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