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Offene und verdeckte Gewalt

  • Lesedauer: 1 Min.

Zum Wrestling gehört, daß die Kontrahenten sich im Ring auf bösartigste Weise beschimpfen und beleidigen. Sie ziehen sich gegenseitig an den Haaren oder stechen sich die Finger in die Augen. Zuweilen benutzen sie herumliegende Gegenstände, wie Stühle oder Holzlatten, um einen Kampf frühzeitig zu entscheiden. Im Falle einer drohenden Niederlage greift auch schon mal der Manager ein, schlägt den Gegner von hinten nieder oder hält ihn fest. Und nur sehr selten werden solche eigentlich regelwidrigen Aktionen vom Kampfgericht mit einer Disqualifikation der unfairen Seite geahndet.

Dazu passend sind die Reaktionen des Publikums: Lautstark fordern die meist jugendlichen Zuschauer ihre Helden zu unfairen Aktionen förmlich heraus. Während sie faire Aktionen mit gellenden Pfiffen quittieren. Kleine Kinder heben oder senken nach jedem Kampf den Daumen, so, als wollten sie jenen römischen Herrschern nacheifern, die mit dieser Geste über Leben und Tod eines besiegten Gladiatoren entschieden. Auf die Frage eines Reporters, was ihnen an solchen Kämpfen am besten gefalle, erklärten zwei US-Kids kurz und bündig: „Wenn sie bluten und sich zusammenschlagen.“ Auch in Deutschland nimmt die Zahl der Kinder und Jugendlichen, für die es auf dem Bildschirm nichts Aufregenderes gibt als Wrestling, ständig zu.

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