Ehrgeiz der Eltern trieb Kind in den Tod
USA: Siebenjährige „Pilotin“ bei zweifelhaftem Rekordversuch abgestürzt
In den USA ist gestern ein zweifelhafter Weltrekordversuch gescheitert: Ein Flugzeug vom Typ „Cessna“ mit der erst siebenjährigen Jessica Dubroff am Steuerknüppel und zwei Begleitpersonen stürzte Augenzeugenberichten zufolge kurz nach dem Start in den Geschäftsbezirk der Stadt Cheyenne im Bundesstaat Wyoming. Zum Zeitpunkt des Unglücks regnete es stark. Es gab keine Überlebenden.
An Bord des Flugzeuges befanden sich auch der Fluglehrer und der Vater des Mädchens, das als jüngste Pilotin die USA von der West-zur Ostküste und zurück überqueren wollte. Die einmotorige Maschine war am Mittwoch in Half Mbon Bay in Kalifornien gestartet, um den Rekord eines achtjährigen Jungen aus Phoenix (Arizona) zu brechen. Das Mädchen hatte ganze vier Monate Flugunterricht hinter sich.
Cheyenne war die erste Etappe eines Fluges, der acht Tage dauern und über 11 265 Kilometer führen sollte. Geplant waren Landungen im Abstand von vier Stunden zum Tanken und nächtliche Ruhepausen. 15 000 Dollar ließ sich Vater Lloyd, der die Idee zum Flug hatte, das Unternehmen kosten. Er hatte sich damit getröstet, daß er auf der anderen Seite das Geld für die Schul-
ausbildung seiner Tochter sparte. Er versicherte, Jessica sei trotz kurzer Ausbildung eine „exzellente Pilotin“.
Manche Bekannte sagen jetzt, daß sie leise Zweifel gehabt hätten, ob sich das Mädchen nicht zuviel zumute oder
von ehrgeizigen Eltern überfordert werde.
Jessica hatte offenbar nicht einmal 40 Flugstunden absolviert. Nach Angaben des Nachrichtensenders CNN sind für einen Pilotenschein 126 Stunden nötig.
„Es war ungewöhnlich, bei diesem Wetter zu starten, aber das ist letztlich die Entscheidung des Piloten“, sagte Eric Johnson vom Flughafen in Cheyenne. In dem Fall war es wohl eher die Entscheidung des ehrgeizigen Vaters.
dpa/ND
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