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Die Herzogin

  • Horst Knietzsch
  • Lesedauer: 2 Min.

Die junge Frau aus dem schottischen Helensburgh, die mit 17 Jahren erstmals als Chortänzerin auf einer Bühne stand, hätte gewiß bei jeder Schönheitskonkurrenz einen ersten Preis erhalten. 1937 nahm sie ein Studium an der berühmten Sadlers Wells Ballef School in London auf, und 19jährig debütierte sie in »Major Barbara« (1940). Schon nach ihrer Mitwirkung in »Leben und Sterben des Colonel Blimp« (1943) wird sie als »schönste Rose des englischen Films« gefeiert. Die Talentejäger Hollywoods stellten die Schottin 1947 in dem Film »Der Windhund und die Lady« an die Seite von Clark Gable. In »Quo Vadis« (1951) spielte sie mit Robert Taylor und Peter Ustinov, und in »Julius Cäsar« (1953) war sie Partnerin von Marion Brando und James Mason. Als sie Fred Zinnemann 1953 für »Verdammt in alle

Ewigkeit« verpflichtete und sie mit Burt Lancaster, Montgomery Clift und Frank Sinatra diesem realistischen Film über Sadismus und Brutalität in der amerikanischen Armee zu einem beispiellosen Publikumserfolg verhalf, war sie auf einem Gipfel angekommen. Ihre Liebesszene mit Burt Lancaster in den Wellen des Meeres ist in die Filmgeschichte eingegangen. Weltweit ist Deborah Kerr heute noch in »Der König und ich« (1956) mit Yul Brynner, »Der Seemann und die Nonne« (1957) mit Robert Mitchum oder »Die Krone des Lebens« (1959) mit Gregory Peck zu sehen. Für Hollywood war sie viele Jahre die »Herzogin«, die »British Lady«, vornehm und empfindsam. Vom US-Kinofilm zog sie sich in den Sechzigern weitgehend zurück, in den achtziger Jahren wirkte sie in einigen britischen Fernsehproduktionen mit.

Deborah Kerr wird heute 75 Jahre alt. Sie hat in über 50 Filmen gespielt und mit prominenten Regisseuren wie George Cukor, John Huston, Otto Preminger und Elia Kazan gearbeitet. Merkwürdigerweise, obwohl sechsmal nominiert, erhielt sie für ihre herausragenden darstellerischen Leistungen nie einen Oscar, erst 1994 wurde sie für ihr Lebenswerk mit einem Ehren-Oscar geehrt.

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