Kein Geld, keine Stellen
Integration der Akademie-Leute gescheitert
(ND-Kollewe). Nur neun von 463 Wissenschaftlern der ehemaligen Akademie der Wissenschaften haben Aussicht auf eine unbefristete Stelle an einer Berliner Hochschule. Sie alle mußten sich - dem Einigungsvertrag folgend - einer Evaluierung unterziehen. Über das 1991 initiierte Wissenschaftler-Integrationsprogramm (WIP) sollten sie in die Wissenschafts- und Forschungslandschaft eingegliedert werden.
Programm und Finanzierung laufen Ende 1996 aus. Nach fünf Jahren und Millionen-Investition; sind neun mögliche Fest-Stellen ein beschämendes Ergebnis.
Die Gewerkschaft ÖTV bezeichnet deshalb das Programm als gescheitert. Alle Versprechungen, die bei der Wiedervereinigung gegeben wurden, und alle Hoffnungen seien zerschlagen worden, heißt es in einem Brief des TU-Instituts für Philosophie, Wissenschaftstheorie, Wissenschafts- und Technikgeschichte an Wissenschaftssenator Peter Radunski (CDU).
An diesem Institut sind über das WIP drei Wissenschaftler tätig. Mit »ausgesprochenem Gewinn für Forschung und Lehre«, hieß es. Ein Ansatz, dessen Fortführung nun zunichte gemacht werde.
Während das TU-Institut den Senator auffordert, sich für die Nutzung von Mitteln aus dem von der Bundesregierung aufgelegten Hochschulsonderprogramm III (HSP III) einzusetzen, bezweifelt die ÖTV, daß damit eine Lösung des Problems erreicht wird. Für vier Jahre erhält Berlin 33,5 Millionen Mark. Damit könnten jedoch nur noch 15 bis 20 Prozent der bisher über WIP geförderten Stellen und Projekte erhalten werden.
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