Und der Fall Baumann?
Zu »DDR-Justiz/Das letzte Todesurteil des untergegangenen Staates« von Peter Kirschey (ND vom 7 August): Im heutigen ND wird auf Seite 3 über das letzte und drittletzte
Todesurteil in der DDR berichtet. Und das vorletzte Todesurteil?
Der sogenannte »Rote Admiral«, Fregattenkapitän Winfried Baumann, geb. Zakrzowski, wurde am 9. Juli 1980 zum Tode verurteilt und am 18. Juli 1980 in Leipzig hingerichtet. Baumann - der frühere Abteilungsleiter im Militärischen Nachrichtendienst der DDR - hatte allerdings im Gegensatz zu Teske und Trebeljahr schon Spionage für den BND vollzogen.
Daß die Bundes-Staatsanwaltschaft keine Klage gegen die DDR-Staatsanwälte und Richter im Fall Baumann erhebt, kann doch nur damit zusammenhängen, daß der BND über das Schicksal Baumanns voll im Bilde war (laut Anwalt Wolfgang Vogel!), aber dabei katastrophale Fehler machte und Baumann dann im Stich gelassen hat. So etwas darf natürlich heute nicht zur Sprache kommen, denn zur Zeit des Falles Baumann war ja Kinkel Chef des BND!-
Max Herzog 01277 Dresden
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.