Montagezuschlag soll wegfallen

IG Metall: Einkommenseinbußen bis 500 Euro im Monat drohen

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: 2 Min.
Die Metall-Arbeitgeber starten in die nächste »Kostensenkungsrunde« und wollen bundesweit rund 30000 Beschäftigten die Montagezuschläge streichen.
Auf Montage gibt es besondere Belastungen: Arbeit fern der Familie, ständig wechselnde Einsatzorte, besonderer Termindruck. Die Abgeltung solcher Zusatzbelastungen war für bundesweit etwa 30000 Beschäftigte bisher in zwei speziellen Tarifverträgen geregelt: dem Bundesmontagetarifvertrag (BMTV) und dem Tarifvertrag für Auslösungssätze und Fahrkosten. Beide Verträge sind jetzt in Gefahr. Der BMTV garantierte bisher einen Montagezuschuss von 13 Prozent des Monatsgehalts, der Auslösungs- und Fahrkostenvertrag regelte z.B. die Abgeltung von Fahrten außerhalb der Arbeitszeit sowie Unterkunft und Verpflegung. Wenn es nach den Metall-Arbeitgebern geht, soll der dicke Brocken Montagezuschlag ersatzlos wegfallen. Beim Fahrkosten- und Auslösevertrag wollen die Arbeitgeber Absenkungen durchsetzen. Sollte das gelingen, drohen Einkommensausfälle von bis zu 500 Euro monatlich, befürchtet der Berliner IG-Metall-Sprecher Bernd Kruppa. Die Arbeitgeber haben beide Verträge im Herbst gekündigt. Im Lauf der Verhandlungen sei deutlich geworden, dass neue Verträge gar nicht gewünscht seien, sagt der Berliner IG-Metall-Mitverhandler Klaus Helmerichs. Die beiden Tarifverträge befinden sich in Nachwirkung - Arbeitgeber haben also freie Hand, etwa durch Einzelverträge die Monteurszuschläge abzusenken oder abzuschaffen. Die IG Metall will die Montage-Regelungen und vor allem den BMTV verteidigen und die Arbeitgeber an den Verhandlungstisch zurückzubringen. Gestern demonstrierten unter anderem in Berlin, Hamburg, München und Frankfurt (Main) mehrere hundert Gewerkschafter, um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen.
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