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Druckmittel: Prekäre Arbeitsmarktlage

  • Lesedauer: 1 Min.

Für Most ist das Votum für den Arbeitskampf eine außerordentlich mutige Entscheidung, da sich die Geschäftsleitung die prekäre Arbeitsmarktsituation in der Stadt zunutze macht, und die Belegschaft immer wieder durch Entlassungsdrohungen und Einschüchterungsversuche zu disziplinieren versucht hat. Hinzu kommt, daß die rund 100 Beschäftigten überwiegend Frauen sind, von denen knapp die Hälfte nur als Saisonarbeitskräfte beschäftigt werden.

Viele von ihnen sind zu allem Überfluß auch noch Ungelernte, denen der Facharbeiterlohn verweigert wird. Die Frauen haben nach Gewerkschaftsangaben eine »Heidenangst« um ihre Arbeitsplätze, da

sie im Falle der Entlassung kaum eine Chance haben, je wieder einen neuen Arbeitsplatz zu erhalten.

Darauf spekuliert offenbar die Geschäftsleitung in Leipzig, die sich den gewerkschaftlichen Forderungen nach Abschluß eines Tarifvertrages und der stufenweisen Erhöhung der Einkommen verweigert. Most charakterisierte die Verhandlungsatmosphäre als die Krönung dessen, was er auf diesem Gebiet erlebt hat. Die Goldeck-Bosse verwiesen dabei unverblümt darauf, daß sie nicht unbedingt in Zeitz produzieren müßten. Die zur Schweizer Ost Commerz Holding AG gehörende Firma macht mit ihrer perfiden Unternehmensphilosophie ordentlich Kasse und soll im vorigen Jahr eine Umsatzsteigerung um 28 Prozent verbucht haben.

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