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Machtdemonstration in Freiburg

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Ein solches Ergebnis wollen die Grünen mit ihrem Wahlaufruf zugunsten auf Rotgrün setzender Sozialdemokraten am 27 September verhindern. Nur in zwei Wahlkreisen plant die Öko-Partei, eigene, aussichtsreiche Kandidaten ins Rennen zu schicken: in Stuttgart-Süd, wo Rezzo Schlauch gegen SPD-Kandidat Ernst-Ulrich von Weizsäcker antritt, und in der Grünen-Hochburg Freiburg, wo der Europaabgeordnete Wilfried Telkämper gegen Gernot Erler kandidiert.

Doch da ist für die SPD die rot-grüne Gemeinsamkeit offensichtlich schon beendet, denn die Sozialdemokraten sind nicht bereit, ihrerseits auf Erststimmen zugunsten der Grünen zu verzichten. Reichlich ungehalten sind die Grünen über das Machtgebaren des künftigen Wunsch-Koalitionspartners. »Bei der SPD hält man sich eben alle Optionen

offen, einschließlich der Großen Koalition. Da ist das Hemd näher als der Rock«, erklärte die Stuttgarter Parteisprecherin Anette Schäfer gegenüber ND In Freiburg ist das Beharren der Sozialdemokraten auf ihrem Mann besonders widersinnig. Erler ist- im Gegensatz zu Telkämper - durch einen prominenten Landeslistenplatz abgesichert. Außerdem wurden die Grünen bei den letzten Wahlen zu Gemeinderat, Landtag und Europaparlament zweitstärkste politische Kraft in Freiburg und lagen zum Teil deutlich vor der SPD »Bis heute wird ungeniert mit der großen Koalition geliebäugelt, anstatt gemeinsam für Rotgrün und damit für einen klaren Politikwechsel zu kämpfen,« teilt der grüne Freiburger Kreisvorstand verbittert in einer Stellungnahme mit. Regionale Absprachen seien nicht zuletzt am SPD-Kandidaten Erler gescheitert. »Die Grünen zeigen Flexibilität, die SPD läßt sie vermissen und ist nur auf eigene Profilierung bedacht«, kritisiert die Wählerinitiative »Wir wählen Wilfried« in einer Stellungnahme.

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