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  • Politik
  • DuMont Literatur-Programm in der literaturWERKstatt Berlin präsentiert

EuRo grenzenlos

  • Sabine Neubert
  • Lesedauer: 2 Min.

Nun sind sie also da.- die ersten 21 Bücher des DuMont Literatur-Programms. Schön sind sie anzuschauen, anzufassen, erkennbar an der einheitlichen, dezenten modernen Gestaltung, wie man sie nicht besser von dem renommierten Kölner Reise- und Kunstbuchverlag erwartet hatte. Nun können sie gelesen, sollen Autoren und deren literarische Landschaften entdeckt werden. Lektor und Programm-Leiter Christian Döhring stellt mit dem neuen Verlagsprogramm vorrangig europäische Literatur vor, darunter auch vielversprechende Texte junger Debütanten, »anspruchsvolle Literatur, die etwas wagt, gerichtet an ein aufgeschlossenes, interessiertes Publikum«. Von »EuRo« spricht er doppelsinnig heiter, »wir wollen eine Vorstellung der kulturellen Vielfalt Europas geben, in einer Zeit, da Europa nur ökonomisch bedacht wird.«

Christian Döhring wechselte bekanntlich 1997 (ein bißchen spektakulär) von Suhrkamp in Frankfurt (Main), wo er die neue deutschsprachige Literatur betreut hatte, nach Köln zum DuMont Buchverlag. Hier, davon ist er überzeugt, kann und wird

er ein zukunftsorientiertes und qualitätsvolles Literaturprogramm produzieren, das sich angemessen dem Verlagsprofil einfügt. Schon lange, so Christian Döhring, habe man im Verlag »zur Literatur hingeschielt«. Ökonomisch ist die neue Sparte allerdings auch gut bedacht. Spätestens in zwei Jahren wird sich, so glaubt man in der Verlagsleitung, die Erweiterung auszahlen.

Mit Spannung war das neue Programm erwartet worden. Das Lektorat hüllte sich

in Schweigen, nur, daß er »Literatur von Güte in der Tasche habe«, äußerte Christian Döhring noch kürzlich. Die ersten Bücher, die er nun in der Berliner LiteraturWERKstatt präsentierte, sind für ein anspruchsvolles Leserpublikum bestimmt. Gegen die Marktüberflutung mit (oft zweit- und drittklassigen) Texten aus den »Mainstream-Ländern« und vor allem aus Amerika hat Christian Döhring ein solides multikulturelles Angebot. Dafür ist er aufSuche im Kulturraum Europa bis an die Ränder gegangen, aber auch über europäische Grenzen hinaus. Unter den ersten Titeln ist der Roman »Mister Aufziehvogel« des japanischen Bestsellerautors Haruki Murakami. Es kommen »Exoten wie Griechenland oder Lettland zum Zuge«. Eine Probe davon gab während der Berliner Leseveranstaltung die lettische Autorin Gundega Repse.

Auch in den Sparten ist DuMont Literatur grenzüberschreitend. Neben den Romanen gibt es eine Reihe von Lyrikbänden (als Sammlerobjekte konzipiert) und essayistische Sachbücher zum Thema »Kultur - Europa«. Hier sieht Christian Döhring die Verknüpfung mit den Reise- und Kunstbüchern. Die Sachbücher sind für alle interessierten Leser und natürlich für Leute bestimmt, die Bücher mit auf die Reise nehmen.

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