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Linker Sieg im Amazonas-Teilstaat

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Ob in Rio de Janeiro, dem zweitwichtig-.sten wirtschaftlichen Ballungszentrum nach Säo Paulo, ein Linksbündnis den Gouverneur stellt, wird die Stichwahl (am 25. Oktober in mindestens elf Bundesstaaten) zeigen. Im archaischen, nur von rund 400 000 Menschen bewohnten Amazonas-Teilstaat Acre schaffte der Arbeiterpartei-Kandidat Jorge Viana auch durch sehr starken Rückenwind der katholischen Kirche mit fast 60 Prozent der Stimmen den Machtwechsel. Er löst Orleir Cameli ab, eine der korruptesten Figuren des Mitte-Rechts-Regierungsbündnisses.

In Säo Paulo, Wirtschaftslokomotive des Subkontinents mit über tausend deutschen Firmenfilialen, gehen der Großunternehmer und zwielichtige Diktaturaktivist Paulo Maluf von der Rechtspartei PPB sowie Mario Covas von der Sozialdemokratischen Partei Cardosos in die Stichwahl. Der Staatschef unterstützte beide im Wahlkampf. Der rechte PPB-Flügelmann und Ex-Offizier Jair Bolsonaro, Befürworter von Folter, Gefangenen- und Landlosenmassakern, schaffte wieder den Sprung in den Nationalkongreß; Ubiratan Guimaraes, Militärpolizeioberst und Kandidat der anderen »sozialdemokratischen« Partei PSD, machte ebenfalls für Cardoso mobil - im Oktober 1992 hatte er in Säo Paulo ein Häftlingsmassaker befehligt, bei dem seine Spezialeinheiten 111 Männer töteten. Guimaraes wählte die Zahl 111 zynisch als Kandidatennummer Das Blutbad ist bis heute ungesühnt.

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