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umna Lieber klein und sparsam

Pariser Autosalon blickt ins 21. Jahrhundert Von Ralf Klingsieck, Paris

  • Lesedauer: 3 Min.

Der zur Zeit stattfindende Pariser Automobilsalon - mit 100 Jahren Tradition der älteste der Welt- erlaubt einen Blick in die Zukunft und ausnahmsweise auch in die Vergangenheit des Autos.

Einige Tage vor der Eröffnung des Salons waren hunderte Oldtimer verschiedener Marken über die Pariser Champs-Elysees defiliert, auch ein Trabant durfte nicht fehlen. Viele der Fahrzeug-Veteranen kann man jetzt während des Automobilsalons in einer vielbesuchten »Traditionshalle« bewundern.

Dennoch: Der Blick richtet sich vor allem ins nächste Jahrhundert. Die größten Marken präsentieren Concept-Cars mit kühnem Design und Zukunftstechnologien. Danach zu urteilen, ist das Auto von morgen außen kompakt und innen geräumig. Es verfügt über Nachtsichtgeräte, Radar-Abstandskontrolle, Instrumentenbedienung per Computer-Stimmerkennung. Elektronische Bremsregulierungen sorgen dafür, daß man auch in kritischen Situationen nicht ins Schleudern kommt.

Für die nächste Zeit richten sich die Anstrengungen der Hersteller vorwiegend auf Kleinwagen sowie Fahrzeuge der unteren Mittelklasse und dort vor allem auf die Aspekte Umweltverträglichkeit und Sparsamkeit. Das von Volkswagen vorgestellte erste serienreife 3-Liter-Auto der Welt, ein Lupo mit Dieseleinspritzmotor, dufte Maßstäbe setzen, zumal Elektroautos wegen ihres hohen Preises und der geringen Reichweite nach wie vor von Privatkunden boykottiert werden. Einen Ausweg weisen die Techniker von Citroen, die auf der Grundlage des Kleinwagens Saxo Electric eine Version entwickelt haben, die unter den Hin-

tersitzen einen winzigen Drei-Zylinder-Zweitaktmotor besitzt. Dieser erzeugt während der Fahrt über einen Generator soviel zusätzlichen Strom, daß die Reichweite mit einer Batterieladung von 100 auf 340 Kilometer steigt.

Renault, der größte französische Automobilkonzern, der in diesem Jahr auch 100 Jahre alt wird, präsentiert neue Generationen der Kleinwagen Twingo und Clio. Der weltweit produzierende Konzern hat jetzt in einem bisherigen Montagewerk in,der.Türkei,die komplette, Erpduktion des neuen Megane-Kombi aufgenommen. Peugeot setzt große 'Hoffnungen auf den neuen 206, von dem man sich ähnliche Erfolge erhofft wie vom fast legendären Vorgängermodell 205, der in 15 Jahren 15,4 Millionen mal verkauft wurden. Er soll den Marktanteil ausweiten, der in Frankreich bei 15,8 und in Westeuropa bei 6,4 Prozent liegt.

Renault hat in Frankreich bereits 28,6 und in Westeuropa 10,5 Prozent errungen. In diesem Jahr baut man, wie Generaldirektor Albert Schweitzer mitteilte, erstmals weltweit mehr als zwei Millionen Autos, und bis zum Jahre 2002 will man diese Zahl noch verdoppeln.

Während sich international auf diesem Markt schon wieder Krisenzeichen bemerkbar machen, boomt er in Frankreich noch wegen des hier verzögerten Konjunkturaufschwungs. Im September lag die Zahl der Neuzulassungen um 33 Prozent höher als vor einem Jahr 31 267 000 Autos gibt es gegenwärtig in Frankreich, davon 25,9 Millionen Personenautos - fast neun Prozent mehr als 1993. Im Schnitt.sind die Autos heute sieben Jahre alt, doch werden sie in immer kürzerem Abstand erneuert - sicher nicht zuletzt wegen der erst unlängst eingeführten technischen Kontrollen. Vor fünf Jahren waren nur 38 Prozent aller Pkw jünger als fünf Jahre, heute sind es bereits 46,5 Prozent.

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