Irene Papas

Das Porträt

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Das griechische Kino ist international bisher wenig in Erscheinung getreten. Mit ihm verbinden sich außerhalb des Landes von Seiten der Darsteller besonders zwei Namen: Melina Mercouri und Irene Papas. Von den Regisseuren der älteren Generation ist es vor allem Michael Cacoyannis, der es zu internationalen Ehren gebracht hat, und er hat am Ruhm beider Schauspielerinnen Anteil. Mit Irene Papas drehte er 1964 in amerikanisch-griechischer Co-Produktion die Kazantzakis-Adaption »Alexis Sorbas«, in der sie die junge Witwe spielte, die sich auf eine folgenschwere Beziehung mit dem Helden (Anthony Quinn) einlässt. Jetzt ist die inzwischen 75-Jährige, die noch immer regelmäßig bei Kino und Fernsehen beschäftigt ist, als ebenso feinfühlige wie resolute Mutter in John Maddens »Corellis Mandoline« zu sehen. Geboren am 9. März 1926 in Chiliomodion nahe Korinth, hatte sie die Königliche Schauspielschule in Athen besucht und war seit 1948 als Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin aufgetreten. 1951 debütierte sie im Film (»Nekri Politeia«), drehte ab 1953 auch in Italien und ab 1955 in den USA (»Mein Wille ist Gesetz«). Die herbe, dunkelhaarige Schönheit, die meist wildes Temperament und Leidenschaft verkörperte, aber auch mit zurückhaltender Strenge zu überzeugen wusste, hat sich als große Bühnendarstellerin und Filmschauspielerin besonders in den 60er und 70er Jahren um eine Modernisierung der antiken griechischen Tragödie verdient gemacht. Im Film u.a. in Cacoyannis' Euripides-Trilogie: in der Titelrolle von »Elektra« (1962), als Helena in den »Troerinnen« (1971 ) und Klytemnästra in »Iphigenie« (1977). »Die Troerinnen« wurden mit internationaler Besetzung im Ausland gedreht, da Cocayannis ebenso wie Papas und der Komponist Mikis Theodorakis nach dem Putsch der Militärjunta in Griechenland (1967-1974) ins Exil gingen. Irene Papas, die in vielen europäischen Ländern und den USA eine gefragte Schauspielerin war, brauchte sich um Angebote nicht zu sorgen und wurde - neben Unterhaltungs- und Abenteuerfilmen - auch von renommierten Regisseuren in anspruchsvollen Produktionen besetzt. Von Costa-Gavras im Politthriller »Z« (1968), von Francesco Rosi in »Christus kam nur bis Eboli« (1979) und »Chronik eines angekündigten Todes« (1987). 1994 war sie in dem gigantischen TV-Projekt »Die Bibel«, eine deutsch-italienisch- amerikanische Koproduktion, als Rebekka zu sehen. R.B. Foto: dpa

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