Ideen für Trabrennbahn
Bündnis macht gegen überhöhte Gebühren mobil Von Hans-Jürgen Neßnau
Die Trabrennbahn Karlshorst stehe keineswegs vor dem Aus, wies Axel Eidner, Geschäftsführer der Trabergestüte und Trabrennbahn Karlshorst GmbH, anderslautende Berichte zurück. Gegenüber ND räumte er jedoch ein, die Rennbahn habe Geldsorgen.
Doch wegen Besucherschwundes und sinkender Umsätze drohe dem Pächter und Betreiber Rennverein Trabrennpark Karlshorst (RTK) keineswegs die Pleite. Die Wirtschaftsverwaltung des Senats habe die Genehmigung für Pferdewetten zwar vorerst nur bis zum 31 Januar ver-
längert, doch ist dies für Eidner ein normaler Vorgang. Bis zum 25 Januar werde man ein schlüssiges Sanierungskonzept vorlegen und eine weitere TOTO-Genehmigung erhalten.
Das Gelände müsse lukrativer genutzt werden, meint Eidner Mit den Bezirksämtern in Lichtenberg und Köpenick sei man »beharrlich im planungsrechtlichen Gespräch«. Neben dem sportlichen Bereich sollen ein Freizoitpark mit Fitneßcenter sowie eine Soniorenwohnanlage entstehen. Denkbar sei auch der Verkauf von Grundstücken. Die Trabrennbahn umfaßt 60,5 Hektar Gelände. Sie war nach dem zweiten Weltkrieg auf Befehl des ersten sowjetischen Stadtkommandanten Nikolai Bersarin angelegt worden.
Mitverantwortlich für die Finanzprobleme des Betreibers sind horrende Gebühren für die Straßenreinigung. Diese richten sich nicht nach genutztem Straßenland, sondern der Grundstücksfläche. Mit etwa 350 000 Mark ist der RTK mittlerweile bei der BSR »in der Kreide«.
Auch der Verband Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) macht gegen die Berliner Stadtreinigungsbetriebe mobil. Das Konzept, den Haushalt Berlins über die maßlose Steigerung der Abgaben sanieren zu wollen, führe in eine Sackgasse, heißt es in einer Erklärung. Die Berechnungsgrundlage sei ruinös für Eigentümer großer Grundstücke.
Ein »Berliner Aktionsbündnis gegen überhöhte Straßenreinigungsgebühren« - unter den 25 Mitgliedern sind Flughäfen und Kirchen - habe sich etabliert, teilte VDGN-Präsident Eckhart Beleites dem ND mit. So unter Druck gesetzt, habe die BSR ihre Bereitschaft zu einer »internen Diskussion« am 19 Januar signalisiert.
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