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»Bautzen war kein Stasi-Knast«

  • Lesedauer: 2 Min.

Faust sieht in dem Vorstoß vor allem eine Kampagne des als »Chinese in Bautzen« bekanntgewordenen Kuo, der wegen seiner Haftzeit vor Jahren sogar die PDS erfolglos - verklagte und auch Faust in

herzlicher Feindschaft zugetan ist. In der Sache selbst legt Faust nach. Bautzen II sei entgegen wiederholten Behauptungen »kein Stasiknast«, sondern dem Ministerium des Innern unterstellt gewesen. Die Haftanstalt »fiel nicht durch besondere Grausamkeiten auf«, es habe »keine Exzeßtaten wie in Cottbus« gegeben. Daran ändere auch nicht, »daß sich manche Leute einbilden, in Mielkes Privatknast gesessen zu haben«. Die »Konzentration von Politischen« unter den Gefangenen sei andernorts größer gewesen. Insofern tauge »Bautzen« nicht als Symbol für besonderes DDR-Unrecht. Und unter Bezug auf den als besonders bedauernswertes Opfer zehnjähriger Bautzen-Haft gewürdigten damaligen Obermaat Bodo Strehlow, der ein Schiff der Volksmarine kaperte, um gen Westen zu schippern, sagt Faust. »Das wäre in allen Ländern der Welt verurteilt worden.«

Vor dreieinhalb Jahren initiierte die sächsische PDS-Landtagsfraktion eine »Projektgruppe Sonderhaftanstalt Bautzen II«, die »einseitigen politischen und populistischen Sichtweisen« auf das ehemalige Gefängnis entgegentreten sollte. Das Vorhaben sei »an der mangelhaften Bereitschaft zur Mitwirkung auf beiden Seiten gescheitert«, bedauert Michael Friedrich, innenpolitischer Sprecher der Fraktion, das sanfte Entschlafen der Projektgruppe vor über anderthalb Jahren. Mit »beiden Seiten« sind Häftlinge und

Wärter gemeint. Letztere wurden allerdings damals noch des öfteren von Ermittlungsverfahren der Justiz traktiert, die jedoch meist ergebnislos blieben.

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