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Verwirrung bei VW

Beschäftigte sehen in auslaufenden befristeten Verträgen »Racheakt« für Warnstreiks / Unternehmen dementiert

  • Lesedauer: 2 Min.

Auslaufende befristete Arbeitsverträge im VW-Fahrzeugwerk in Mosel - die Volkswagen Sachsen GmbH Zwickau-Mosel ist größter Arbeitgeber der Region-sorgen derzeit für Verwirrung.

Zwickau (ADN). Volkswagen legt Wert auf die Feststellung, daß es ein ganz normaler Vorgang sei, wenn befristete Arbeitsverträge auslaufen und keine Übernahme in Festanstellung vorgesehen ist. Verunsicherte VW-Mitarbeiter wandten sich mit anonymen Briefen an sächsische Medien. Darin wird spekuliert über »Racheakte für die Warnstreiks« und »Bauernopfer« auf Kosten der Beschäftigten.

Der Betriebsrat will die Sache offenbar nicht so hoch hängen und bezieht vorerst keine Stellung. Die Geschäftsführung ist betroffen. Die .überdurchschnittlich gute Auftragslage des Jahres 1998 habe der Firma die Möglichkeit gegeben, zusätzlich einige hundert befristete Arbeitsverträge anzubieten. Dies habe vielen Men-

sehen in der Region eine »vorübergehende Chance und neue Hoffnung« gegeben, sagt ein Unternehmenssprecher. Es sei nachvollziehbar, daß die befristet eingestellten Mitarbeiter gern ihren Arbeitsplatz bei VW behalten möchten. Daß dies oft nicht möglich ist, sei aber »jedem, der einen solchen Vertrag unterschrieben 1 hat, von vornherein klar gewesen«.

In keiner Weise habe die Entscheidung »mit den jüngsten Aktivitäten im Tarifkampf« zu tun, sagte der VW-Sprecher Belegt werde dies dadurch, daß 1997 bei VW Sachsen 2200 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, darunter zwei befristete. Diese wurden nach Ablaufen in Festanstellungen umgewandelt. 1998 wuchs die Zahl der Stellen bei VW Sachsen erneut um 1550. Davon waren 1000 Arbeitsplätze befristet, 260 Stellen mündeten in einer Festanstellung. Derzeit sind bei VW Sachsen etwa 750 Arbeiter befristet beschäftigt, 100 Verträge laufen im Februar aus. Zehn Verträge werden in feste Jobs umgewandelt.

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