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»UFO« fand seinen Platz in Kreuzberg

Der Buchladen ist auf Science-fiction spezialisiert Von Sonja Patzschke

  • Lesedauer: 2 Min.

Wahre Science-fiction-Fans kennen das Problem: Band 5 der heiß geliebten Space Opera aus den 50ern ist schon seit langem vergriffen und partout nicht mehr aufzutreiben.

Ein schwarzes Loch, das keines mehr sein muß, jedenfalls wenn es nach Birgit Will, promovierte Biochemikerin, und Hannes Riffe, gelernter Verlagsbuchhändler, geht. Sie betreiben in der Kreuzberger Bergmannstraße ihr Geschäft »UFO«, eine Spezialbuchhandlung für Science-fiction und Fantasy-Literatur sämtlicher Genres mit angeschlossenem Antiquariat. Eine Fundgrube für Liebha-

ber, für schwierige Fälle wird sogar eine Suchliste geführt. Hinter einer solchen Spezialisierung muß schon ein hoher Grad an Begeisterung stecken. Bereits im früher heimatlichen Freiburg betrieb Riffe, von seiner Kollegin als »wandelndes Science-fiction-Lexikon« bezeichnet, mit einigen anderen eine ebenfalls »UFO« genannte Buchhandlung, die es immer noch gibt. Birgit Will stieß in Kreuzberg über Studentenjobs zum Team. Gegenüber dem »Mutterschiff« wurde das Angebot in Berlin erst einmal abgespeckt. Auf Fan-Artikel wird weitgehend verzichtet, Freunde von Spielen finden zwar Bücher, aber keine Spielfiguren oder Sets.

? Man will sich auf den Aufbau eines möglichst vollständigen Sortiments an Belletristik konzentrieren, in dem nicht

nur die Titel der vier großen deutschsprachigen Verlage, die Science-fiction und Fantasy verlegen, vertreten sind, sondern auch Liebhaberausgaben, die in geringen Auflagen in Kleinverlagen erscheinen. Dazu gehört ein großes Angebot an englischsprachigen Titeln, auch antiquarische. Denn, meint Birgit Will, leider hinkt man in Deutschland, was die Übersetzungen angeht, zirka 10 bis 20 Jahre hinterher So kommt es, daß die wirklich bahnbrechenden Neuerungen meist aus Großbritannien oder den USA kommen.

Hannes Riffe ist derzeit dabei, einen Spezialverlag aufzubauen, zudem schreibt er Rezensionen, so für die aus dem Ostteil Berlins stammende Zeitschrift »Alien Contact«, und fertigt Übersetzungen an. An einer Wand des Geschäfts findet sich ein schwarzes Brett, auf dem Will und Riffe jeweils ihren »Tip der Woche« in Form einer Kurzkritik des zuletzt gelesenen Lieblingsbuches bekanntgeben. Und wer Science-fiction und Fantasy im Geiste immer noch in Bahnhofsbuchhandlungen ansiedelt, kann sich hier eines besseren belehren lassen.

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