EBZ233 Nazikollaborateur Maurice Papon klagt

Prozeß um Polizeigewalt im Oktober 1961 Von Ralf Klingsieck, Paris

Maurice Papon, im April 1998 wegen Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, steht wieder vor Gericht - als Kläger.

Der ehemalige Generalsekretär der Präfektur von Bordeaux, der wegen Kollaboration mit den deutschen Besatzern bei der Deportation von Juden 1941-44 verurteilt wurde, ist immer noch auf freiem Fuß. Da er Berufung eingelegt hat, über die erst in einigen Monaten entschieden wird, ist das gegen ihn verhängte Urteil nicht rechtskräftig. Die Zeit nutzt der rüstige 88jährige für einen Verleumdungsprozeß gegen den Historiker Jean-Luc Einaudi. Der hatte in einem Artikel in »Le Monde« erklärt, daß Papon als Polizeipräfekt von Paris das brutale Vorgehen der Polizei gegen eine Demonstration von Algeriern am 17 Oktober 1961 zu verantworten habe.

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