Schönfärberei an der Fleischtheke

Rotlicht im Supermarkt täuscht über Qualität

  • Lesedauer: 1 Min.
In vielen Supermärkten werden die Kunden in Bezug auf die Qualität der Fleischwaren hinters Licht, genauer gesagt hinters Rotlicht, geführt. Das gaukelt rosige Frische vor. Anstatt diese Täuschungsmanöver abzuschaffen, sollen sie ausgedehnt werden.
Manchmal scheint es, als bekomme das Hackfleisch aus der Fleischtheke auf dem Weg nach Hause eine fahle, unappetitliche Farbe. Doch es sah schon beim Kauf so aus. Rotlicht an der Fleischtheke ließ es jedoch rosig und frisch erscheinen. »Attraktive Warenpräsentation« oder »Optimierung der Eigenfarbe« nennen Anbieter diese Art von Kundentäuschung. Es handle sich jedoch um Schönfärberei, erklärt Frau Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg. Gräulicher Braten oder fahles Hackfleisch lassen normalerweise erkennen, dass die Ware nicht mehr frisch ist. Wird altes Fleisch in neue Folie verpackt, kann man das unter Rotlichtbestrahlung kaum erkennen. Die Norm DIN 10504 bestimmt, dass die künstliche Beleuchtung den Kunden nicht täuschen darf. Sie soll gänzlich abgeschafft werden. Dann könnte sich zum Rotlicht beim Fleisch grünliches Licht in der Gemüseabteilung gesellen. Farben, Frische und Qualität werden ohne Tageslicht auch für kritische Kunden immer schwieriger zu erkennen sein. verbraucherzentrale/ND

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