Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

  • Politik
  • Zur Erinnerung an den Bildhauer Arnd Wittig

Maßvolle Strenge

  • Dietmar Eisold
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Bildhauer Arnd Wittig, dessen Schaffen 1972 mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet wurde, ist am 7 Juni - wie ND erst jetzt erfuhr - in Schwedt an der Oder verstorben. Der Beitrag Wittigs zur Suite der antifaschistischen Denkmäler in der DDR ist gewichtig. Er schuf für den Innenhof des ehemaligen Landgerichts in Dresden ein Mahnmal für die hingerichteten Antifaschisten. Formstreng und darin an Rodins Plastik »Die Bürger von Calais« erinnernd, zeigt das Mahnmal eine Gruppe von Gefangenen, die in unterschiedlicher Haltung dem Tod entgegengehen. Frontal gegeben sind eine Frau und ein Mann. Die Frau besticht durch ihre Körperlichkeit, die Standhaftigkeit im Angesicht des Todes bezeugt. Die Figur eines Mannes in kraftvoller Pose markiert den Widerstand. In der zweiten Reihe sind ein Gefesselter und ein Mann mit einer weinenden Frau zu sehen. Der Gefesselte symbolisiert das Ausgeliefertsein, während Mann und Frau die Solidarität verkörpern. Die Formensprache ist gebändigt ganz im Sinne Eugen Hoffmanns, des Lehrers von Arnd Wittig.

Am 13. Oktober 1921 wurde der Bildhauer in Döbeln bei Leipzig geboren. Von 1936 bis 1939 absolvierte er eine Lehre als Handlungsgehilfe, danach war er bis

1945 Soldat. 1945 bis 1947 folgte eine Bildhauerlehre, der sich ein Studium an der Kunsthochschule Dresden bei Eugen Hoffmann anschloß. In Dresden, wo er einige Zeit als freischaffender Künstler lebte, entstand die Plastik »Antifaschistische Widerstandskämpfer«. Über Frankfurt (Oder) kam er nach Schwedt, wo er seinen endgültigen Wohnsitz fand. Seit 1970 war er Dozent an der Kunsthochschule Berlin.

Studienreisen führten Arnd Wittig nach Polen, Italien und in die Sowjetunion. Seine Werke befinden sich in Dresden, Frankfurt (Oder) und Berlin, waren auf der VI., VII. und X. Kunstausstellung der DDR in Dresden zu sehen und auf den Bezirkskunstausstellungen in Frankfurt (Oder). Bereits an der internationalen Kunstausstellung 1951 in Berlin war er beteiligt. Erinnert sei auch an seine Beiträge aus dem kleinplastischen Bereich zur Kunstausstellung »Kunst und Sport« 1969 in Leipzig. 1970 gab er seine Arbeiten zur Berliner Ausstellung »Auferstanden aus Ruinen«. 1971 folgte die Teilnahme an der Ausstellung »Das Antlitz der Arbeiterklasse« in Berlin. Dem schloß sich 1975 die an der Wanderausstellung »Kleinplastik und Grafik« an. Darüberhinaus war Arnd Wittig, lange Jahre Dozent an der Kunsthochschule Berlin-Wei-ßensee, 1979 mit eigenen Beiträgen in der Ausstellung »Jugend in der Kunst« in Berlin und in der Schau »Weggefährten - Zeitgenossen« vertreten.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal