Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Über aufmüpfige Anfänge längst hinweg

Rückblick auf zehn Jahre Galerie Gunar Barthel Von Manuela Lintl

  • Lesedauer: 2 Min.

Alles begann vor nunmehr zehn Jahren am 20. Oktober 1989, nur zwei Wochen vor dem Fall der Berliner Mauer- Gunar Barthel, 1954 in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, geboren, eröffnete im Westen Berlins die »Galerie Fasanenstra-ße 12«. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Barthel nach seiner Ausbürgerung 1987 erst zwei Jahre im Westen.

Erfahrungen im Kunsthandel hatte der junge Galerist bereits zwischen 1979 und 1987 gesammelt. In dieser Zeit leitete der studierte Germanist die vom staatlichen Kunsthandel der DDR unabhängige kommunale »Galerie oben« in Karl-Marx-Stadt. Das Profil der kommerziell erfolgreichen Galerie bestimmten die Künstler rund um die Gruppe »Clara Mosch«, da-

runter Carlfriedrich Claus, Dagmar Ranft-Schinke und Thomas Ranft sowie Michael Morgner. Die aufmüpfigen Anfänge sind im gediegenen Ambiente der seit 1996 neuen Galerieräume Gunar Bartheis im ersten Stock der Fasanenstraße Nummer 15 kaum noch erkennbar. Aus Bartheis anfänglicher Haltung gegen einen offiziell verordneten Kurs ist ein eigenwilliges aber durchaus schlüssiges Galerieprogramm entstanden. Einen Schwerpunkt der Galerie Barthel bilden nach wie vor die Künstler der Gruppe »Clara Mosch«. So erstaunt es kaum, dass Gunar Barthel seit 1990 wieder eng mit der Chemnitzer »Galerie oben« zusammenarbeitet. Ein zweiter Schwerpunkt des Bartheischen Künstlerprogramms sind Vertreter aus dem Umfeld, beziehungsweise direkte Mitglieder der Münchner Künstlergruppen »Geflecht« und »Kollektiv Herzogstraße« (1976-82), letztere als Fortset-

-Ml.t-iH . IMlp.l !' ,j\ -iil -ii-'-l/ T'-IVt. fl“«.«'“ 1

zung der Gruppen »Spur« und »Wir«.

Die Liste der Ausstellungen in den vergangenen zehn Jahren, viele davon mit Katalog, belegt anschaulich die Vielfalt, bisweilen Experimentierfreudigkeit, aber vor allem die Kontinuität der Programmgalerie Gunar Barthel. Das Spektrum reicht von der Einzelausstellung Joseph Beuys über eine thematische Präsentation von Künstlerbüchern aus der DDR bis hin zu Gruppenausstellungen, an denen unter anderen Gerhard Altenbourg, Max Uhlig und Steffen Volmer beteiligt waren.

In der gegenwärtigen Jubiläumsausstellung sind vor allem die angestammten Künstler der Galerie vertreten, etwa Diri, Thomas Ranft und Max Uhlig. Am Eröffnungsabend gab es als Bonbon für die Gäste einen einmaligen Sonderrabatt von 25 Prozent auf alle ausgestellten Werke. Darüber hinaus gibt es anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Galerie von Künstlern signierte Kataloge sowie Sonderkonditionen auf Mappenwerke, Einzelgrafiken und Kataloge.

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.