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  • Sport
  • Die NOFV-Regionalliga

Geld vom Arbeitsamt

  • Jan Massary
  • Lesedauer: 3 Min.

Die Regionalliga macht an diesem Wochenende Pause, da die Länderpokale anstehen. In Berlin allerdings nicht. Nachdenken beim 1. FC Union. Der kassierte am letzten Sonntag seine erste Niederlage - ausgerechnet gegen die Amateure von Tennis Borussia. Trainer Georgi Wassilew nahm die Niederlage dann auch auf seine Kappe: »Ich konnte der Mannschaft nicht vermitteln, dass es ein sehr schweres Spiel werden würde.« Diese bittere Niederlage bestärkte den Bulgaren, sich nach weiteren Verstärkungen umzusehen. Am Donnerstag flog Wassilew nah Peru: Stürmersuche. Vielleicht kam die Niederlage gegen TeBe auch zu Stande, weil »Kinowelt«-Chef Kölmel wieder mal zu einem Spiel weilte. Kölmel will in naher Zukunft auf solche Visiten verzichten. Über seinen Besuch hätte sich mehr der FSV Zwickau gefreut, aber Kinowelt ließ verlauten, dass kein Interesse

an einem Einstieg bei den Westsachsen bestehe. Armer FSV, der vor einer Woche ein Insolvenzverfahren einleiten musste. Die Zwickauer sind zahlungsunfähig, die Spieler bekommen nun erst einmal ihr Geld vom Arbeitsamt (!). Ihnen wurde grünes Licht zum Klubwechsel gegeben.

Ähnliche Probleme hat bekanntlich auch der VfB Leipzig. Hier trat am Montag Vizepräsidentin Karin Strauch zurück, die dem Präsidium drei Jahre angehörte. »Ich kann dem Verein nicht mehr helfen«, so die 41-Jährige zu diesem Schritt. Am kommenden Dienstag findet beim VfB die Mitgliederversammlung statt, und vermutlich wird man dann dem FSV Zwickau folgen und ein Insolvenzverfahren einleiten - wenn sich am Sonntag die Marketing-Agentur »Sport A« nicht doch noch entscheidet, bei den klammen Sachsen einzusteigen. Ein Rettungsanker soll auch die Spendenaktion des VfB sein, die seit rund zehn Tagen läuft. Dadurch soll vor allem der Jugendabteilung geholfen werden, in der etwa 200 Kinder Fußball spie-

len. »Ungefähr 15000 Mark sind bisher gespendet worden«, erklärte VfB-Schatzmeister Helmut Sixt auf ND-Anfrage. 50000 Mark sind das Ziel. Am Freitag abend kam es in Leipzig beim sächsischen Landespokal zwischen dem VfB und dem FSV zum Spiel der »Krisenkinder«.

Im thüringischen Landespokal muss Jena am heutigen Sonnabend zum TSV Gera-Zwötzen reisen. Auf der Jenenser Bank wird wohl weiterhin Thomas Vogel Platz nehmen, der seit der Entlassung von Thomas Gerstner vor zweieinhalb Wochen wiederum auf seine Ablösung wartet. Vogel hatte schon vorher erklärt, dass er den Verein verlassen wird, wenn ein neuer Übungsleiter gefunden ist. Gern würde man Jürgen Raab nach Jena zurückholen. Er hat seit Wochen Probleme mit dem Vorstand seines Arbeitgebers RW Erfurt und würde - wie es heißt - lieber heute als morgen nach Jena gehen.

Die Trainerbilanz der beiden Debütanten am vergangenen Wochenende endete unentschieden. Während Jürgen Görlitz mit dem 1. FC Magdeburg 2:3 in Jena verlor, feierte Hans-Ulrich Thomale mit dem VFC Plauen beim 5:0 gegen die Amateure von Hertha BSC ein Traumeinstand. Der 54-Jährige: »Ich kann mich nur bei Frank Papritz bedanken, der mir eine intakte Elf hinterlassen hat.«

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