Reis stammt aus Südchina

Studie soll bei Züchtung neuer Sorten helfen

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Langkorn, Rundkorn, klebrig oder locker - Reis gibt es in unzähligen Variationen. Forscher haben jetzt entdeckt, woher das Nahrungsmittel ursprünglich stammt: aus dem Süden Chinas.

Die Geburtsstätte des Grundnahrungsmittels Reis liegt im Süden Chinas. Dies berichten Forscher nach einer genetischen Analyse unterschiedlicher Sorten im britischen Fachblatt »Nature«. Demnach kultivierten Bauern vor vielen tausend Jahren den Wildreis in der mittleren Region des Perlflusses.

Fachleute gehen davon aus, dass der heute gebräuchliche Kulturreis (Oryza sativa L.) einst aus dem Wildreis Oryza rufipogon hervorgegangen ist. Wie und wo das passierte, war bisher unklar. Die Forscher um Xuehui Huang von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Shanghai bestimmten zunächst die Gensequenz von 446 Sorten Wildreis aus unterschiedlichen geografischen Regionen. Sie verglichen diese mit Gensequenzen von mehr als 1000 verschiedenen Kulturreisvarietäten. So konnten sie die Entwicklung der Sorten während der Domestizierung verfolgen.

Das Ergebnis: Aus einer kleinen Population des Wildreises Oryza rufipogon entstand in Südchina zunächst Reis der Unterart Oryza sativa japonica. Japonica-Reis umfasst Mittel- und Rundkornsorten, so Kleb- und Milchreis. Durch Einkreuzung lokaler Wildreis-Populationen entwickelte sich den Forschern zufolge bei der Ausbreitung des Kulturreises Richtung Südasien und Südostasien die zweite heute verbreitete Unterart: Oryza sativa indica. Das ist Langkornreis wie Basmati oder Patna. Die Studie erhelle nicht nur den Ursprung des domestizierten Reises, sondern werde auch bei der Züchtung neuer Sorten helfen, so die Wissenschaftler. Heute gibt es unzählige Reissorten. Sie sind für über die Hälfte der Weltbevölkerung Hauptnahrungsmittel. dpa

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