Bildungsstudie bestätigt alte Erkenntnisse

Nord-Süd-Gefälle im Länder-Ranking

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Berlin (nd/dpa). Die Kultusminister der Bundesländer sehen angesichts des jüngsten Grundschüler-Rankings Handlungsbedarf. »Die Ergebnisse sind insgesamt erfreulich, dennoch bleibt viel zu tun«, sagte der Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD), am Freitag in Berlin.

Bei der Bildungsstudie - einem Leistungsvergleich nach Bundesländern -, die am Freitag von der Kultusministerkonferenz vorgestellt wurde, haben Bayerns Grundschüler Bestnoten beim Lesen und Rechnen erhalten. Auch beim Verständnis von Texten liegen sie ganz vorne. In allen drei getesteten Disziplinen - Lesen, Zuhören, Mathematik - dominieren in der Spitzengruppe überwiegend Länder aus dem Süden Deutschlands. Danach folgt im Leistungsranking ein sehr breites Mittelfeld mit marginalen Punktunterschieden. Erhebliche Probleme in allen Bereichen haben dagegen die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg.

Insgesamt belegten die Resultate einen hohen Leistungsstand der Grundschüler, resümierte Hamburgs Kultusminister Rabe. Defizite sieht er insbesondere bei Kindern aus bildungsfernen Familien, die müssten besser gefördert werden, mahnte er. Die Untersuchung ergab auch, dass Kinder aus Zuwandererfamilien bei ihren Leistungen im Rückstand sind.

Weil diese Erkenntnis keine neue ist, hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Sinnhaftigkeit der Studie in Frage gestellt. »Es sind immer die gleichen Länder an der Spitze und die gleichen am Ende«, sagte die GEW-Vizevorsitzende Marianne Demmer der dpa. »Warum das so ist, ist auch zehn Jahre nach der ersten PISA-Studie ein Buch mit sieben Siegeln. Und wie es zu ändern wäre, ist gänzlich unerforscht.« Kommentar Seite 8

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