Aussage gegen Aussage

Nürburgring-Controller: Ex-Minister Deubel ordnete Provisionszahlung an Finanzvermittler an

  • Lesedauer: 2 Min.

Koblenz (dpa/nd). Es geht hin und her im Nürburgring-Prozess: Der damalige Controller der Nürburgring GmbH hat am Donnerstag Aussagen des ehemaligen rheinland-pfälzischen Finanzministers Ingolf Deubel (SPD) widersprochen. So habe ihm der Ex-Minister etwa im Fall einer Provision an Finanzvermittler in Höhe von 175 000 Euro klar gemacht, dass die Nürburgring GmbH zahlen solle, sagte er vor dem Koblenzer Landgericht. Deubel hatte die Untreue-Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen und bestritten, zentrale Schritte auf dem Weg zu der 2009 gescheiterten Privatfinanzierung angewiesen zu haben.

In dem Prozess sind neben Deubel und dem Controller auch Ex-Ringchef Walter Kafitz, sein damaliger Finanzchef Hans-Jürgen Lippelt, der frühere Geschäftsführer der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), Hans-Joachim Metternich, sowie ein Geschäftsführer einer ISB-Tochter angeklagt. Die Hauptangeklagten sollen beim Ausbau des Freizeitparks an der Strecke beträchtliche finanzielle Schäden mitverursacht haben. Es geht etwa um nicht genehmigte Kredite und die Gefährdung von Steuergeld.

Abseits des Gerichts äußerte sich Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) zu seinem ehemaligen Minister. Er habe nie an Deubels Integrität gezweifelt und tue das auch heute nicht, sagte Beck der Mainzer »Allgemeinen Zeitung«. Zum Gerichtsverfahren wolle er nichts sagen. »In den Prozess mische ich mich nicht ein.« Der scheidende Regierungschef könnte als Zeuge geladen werden. Der Verteidiger des Geschäftsführers der ISB-Tochter beantragte, das Verfahren gegen seinen Mandanten sowie Metternich wegen Beihilfe zur Untreue abzutrennen.

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