Augen zu, Nase runter
WÜRFELSPIEL
Gegen Monster aller Art haben sich in zahllosen Fantasyspielen Würfel als schärfste Waffe bewährt. Und so enthält auch das Brettspiel »Dungeon Fighter« gleich ein buntes Dutzend davon. Doch Zahlen suchen die Abenteurer darauf vergebens. In den Duellen kommt es nicht auf Punkte, sondern nur auf die Wurftechnik an.
Ein Kartenstapel bestimmt, welchem Feind die Gruppe begegnet. Seine Lebensenergie muss auf Null gebracht werden, dann bekommen die Helden all sein Gold und betreten die nächste Kammer. Je genauer ein Spieler mit seinem Würfel die auf dem Tisch liegende Zielscheibe trifft, desto besser. Wer verfehlt, kassiert Schaden. Bei schwächeren Monstern gilt nur eine Regel: Der Würfel muss auf dem Tisch aufkommen, bevor er die Scheibe berührt. Stärkere Monster verlangen mehr: Der Würfel soll mit geschlossenen Augen oder unter dem Bein hindurch geworfen oder von der Nase heruntergerollt werden. Im schlimmsten Fall all dies gleichzeitig.
Das martialisch anmutende »Dungeon Fighter« entpuppt sich als unterhaltsames Partyspiel. Grafik und Regeldetails greifen Fantasyklischees ironisch auf. Wer »Dungeon Fighter« in der Öffentlichkeit spielt, muss mit einer Ansammlung von Zuschauern rechnen, die sich an den Verrenkungen der Würfelhelden ergötzen und es dann unbedingt selber mal probieren wollen.
»Dungeon Fighter« von Lorenzo Silva, Lorenzo Tucci Sorrentino und Aureliano Buonfino, Heidelberger Spieleverlag, für zwei bis sechs Spieler ab 10 Jahre, ca. 35 Euro.
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