Ermittlungen gegen Beamte eingestellt

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Koblenz/Betzdorf (dpa/nd). Nach einer brutalen Attacke von zwei Unbekannten auf eine türkische Familie in Betzdorf Ende August waren schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben worden. Von Versäumnissen während des Einsatzes und fremdenfeindlichem Verhalten war die Rede. Nun hat die Koblenzer Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen die Beamten eingestellt, wie die Behörde am Freitag mitteilte.

Bei dem Vorfall am Abend des 24. August hatten die schwarz gekleideten Unbekannten die Familie mit einer Eisenstange und einer Waffe bedroht und waren noch vor dem Eintreffen der Polizei geflohen. Die Beamten führten den Familienvater anschließend in Handschellen ab und vernahmen ihn auf der Wache. Genau das kritisierte der Bruder des Mannes scharf.

Zudem behauptete er unter anderem, die Mutter habe ein Bauchtrauma sowie eine Hirnprellung erlitten, und ein Kind sei wegen des Schocks bewusstlos geworden. Eine nötige ärztliche Behandlung veranlassten die Polizisten seiner Meinung nach nicht. Es stand der Vorwurf im Raum, die Polizisten hätten aus fremdenfeindlichen Motiven so gehandelt. Dies sorgte bundesweit für Aufsehen, der Zentralrat der Muslime etwa zeigte sich entsetzt.

Diese Vorwürfe wurden aber nach Meinung der Staatsanwaltschaft widerlegt. Es gebe keine Hinweise für ein fremdenfeindliches Verhalten der Polizeibeamten. Sie hätten zudem alle Ermittlungen eingeleitet, die angesichts der bekannten Umstände erfolgversprechend gewesen seien.

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