Stolpersteine in Greifswald rausgerissen

Gedenken an Opfer der Pogromnacht

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (nd). Vielerorts in Deutschland ist gestern der Opfer der Pogromnacht vor 74 Jahren gedacht worden. Während Kränze niedergelegt und Reden gehalten wurden, nahm die Polizei in Greifswald eine Tat mutmaßlicher Neonazis zu Protokoll. In der Nacht zum Freitag waren alle elf in der Stadt verlegten Stolpersteine aus dem Pflaster gerissen und entwendet worden. Für Hinweise zur Ergreifung der Täter sei eine Belohnung von 2500 Euro ausgesetzt worden. Die Messingquader sind spurlos verschwunden, bestätigte gegenüber neues deutschland Gunter Demnig, der Schöpfer der Stolpersteine. Der Kölner Bildhauer zeigte sich entschlossen, die Erinnerungssteine »so schnell wie möglich ersetzen. Noch in diesem Jahr werden wir sie anfertigen können.«

Am 9. November 1938 hatten die Nazis überall in Deutschland Synagogen in Brand gesetzt, Juden getötet und jüdische Geschäfte und Einrichtungen verwüstet. Bundespräsident Joachim Gauck sprach am Freitag in Berlin von einem untrennbaren historischen Zusammenhang der Pogromnacht und des Mauerfalls am 9. November 1989. »Die Geschichten gehören zusammen. Unsere jungen Leute sollten nicht zwei konkurrierende Geschichtserzählungen verinnerlichen«, so Gauck.

In Dresden wurde am Freitag der Sächsische Förderpreis für Demokratie vergeben, darunter an das Dresdner Bündnis »Nazifrei«.

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