Keine Ermittlung

Naidoo & Savas

  • Lesedauer: 2 Min.

Den Musikstars Xavier Naidoo (41) und Kool Savas (37) alias Xavas bleibt nach einem umstrittenen Liedtext ein Ermittlungsverfahren erspart. Bei der Staatsanwaltschaft Mannheim waren Anzeigen gegen »Wo sind sie jetzt?« eingegangen, weil das Stück zu Gewalt aufrufe und schwulenfeindlich sei. Im Text geht es in vulgärer Sprache um imaginierte Selbstjustiz bei pädophilen Morden an Kindern. Die Behörde sieht jedoch weder den Vorwurf der Volksverhetzung gerechtfertigt, noch einen Aufruf zur Gewalt. »Zureichende tatsächliche Anhaltspunkte für die Begehung von Straftaten« lägen nicht vor, hieß es.

Zuvor hatten die Musiker die Vorwürfe zurückgewiesen. In einer gemeinsamen Stellungnahme auf der Homepage des Projektes erklärte der Rapper Savas: »Ich möchte klarstellen, dass es nie die Absicht unseres Liedes war, Homosexualität und Pädophilie gleichzusetzen oder zur Gewalt gegen Menschen aufzurufen.«

In dem Lied, das als »Hidden Track« auf der CD »Gespaltene Persönlichkeit« versteckt ist - es erscheint also nicht auf der Songliste - , fallen Sätze wie »Ich bin nur traurig und nicht wütend. Trotzdem würde ich euch töten.« Darin könne man aber keine Aufforderung an Dritte zur Gewalt sehen, argumentierte die Staatsanwaltschaft.

Die Jugendorganisation der Partei Die Linke, die Linksjugend Solid, hatte wie auch der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) Anzeige erstattet. dpa

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