Tödliche Panik nach Hindufest

18 Menschen sterben bei Einsturz einer Brücke

  • Lesedauer: 2 Min.

Nach der tödlichen Massenpanik bei einem Hindu-Fest im Osten Indiens haben die Behörden Ermittlungen zur Unglücksursache eingeleitet. Die Regierung des Bundesstaates Bihar habe eine Untersuchung angeordnet, nachdem am Montag zehn Frauen und acht Kinder getötet worden waren, sagte der Innenminister des Gebiets, Amir Subhani, am Dienstag.

Die Toten wurden am Dienstag am Flussufer eingeäschert. Die Behörden vermuteten, dass die meisten Opfer totgetrampelt wurden, als eine provisorisch aus Seilen und Bambus errichtete Brücke unter dem Gewicht zahlreicher Menschen einstürzte. Über die Brücke wollten die hinduistischen Gläubigen den Ganges erreichen, um dort an einer der vielen Pilgerstätten die untergehende Sonne anzubeten. Zum Zeitpunkt des Unfalls befanden sich rund 50 000 Menschen an der Stätte.

Mindestens ein Dutzend Menschen wurden bei dem Unglück schwer verletzt. Da außerdem viele Gläubige noch vermisst wurden, wurde mit weiteren Opfern gerechnet. Überlebende warfen den Behörden eine schlechte Organisation vor. Die Polizei habe dabei versagt, die Menschenmassen zu kontrollieren, sagte einer der Gläubigen. Das Fest zur Anbetung des Sonnengotts Surya findet jedes Jahr statt. Es wird besonders in Bihar von zahlreichen Menschen gefeiert.

Trotz der Tragödie vom Vortag versammelten sich am Dienstag wieder tausende Menschen vor Sonnenaufgang, um mit ihren Ritualen fortzufahren. Die Gläubigen beteten, brachten den Göttern Früchte dar, zündeten Kerzen an und nahmen ein Bad im heiligen Wasser des Ganges.

Immer wieder kommt es bei religiösen Festen in Indien wegen der Masse an Pilgern zu schweren Unfällen und Paniken mit Toten und Verletzten. 2008 waren rund 220 Menschen ums Leben gekommen, als vor einem Hindu-Tempel in der westlichen Stadt Jodhpur eine Massenpanik ausbrach. AFP

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